Meldung

Erklärung der Fraktionen des Stadtrates von Nordhausen: Politische Vereinnahmung des Gedenkens ist der Opfer unwürdig

Dienstag, 03. April 2012, 16:46 Uhr
Mit Blick auf die heutige Gedenkveranstaltung für die Opfer der Bombardierung der Stadt Nordhausen vor 67 Jahren und für die Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus erklären die Fraktionen von CDU, SPD, Die LINKE, Bündnis 90 / Die Grünen und FDP des Nordhäuser Stadtrats:

„Viele Menschen waren heute vor dem Rathaus zusammengekommen, um der Nordhäuser Opfer der Bombardierung am 3. und 4. April 1945 zu gedenken und jener Menschen, die im Kampf gegen den Nationalsozialismus ihr Leben gelassen haben. Als Zeichen für das stille und würdige Gedenken stand die weiße Rose, die viele auch junge Menschen an der Gedenkstele niederlegten.

`Lassen Sie uns der Toten gedenken und mit jeder niedergelegten Rose Zeugnis ablegen für Menschlichkeit, Mitgefühl´, hieß es in der Ansprache. Zu den Besuchern der Veranstaltung gehörten jedoch Menschen, die offensichtlich genau dies nicht wollten. Sie versuchten, den Tod dieser Menschen und das Gedenken an sie für die eigene politische Idee zu vereinnahmen und durch Provokationen zu missbrauchen. Viele Menschen fanden das beschämend. Es drohte die Eskalation. Wir danken Oberbürgermeisterin Barbara Rinke ausdrücklich für ihr beherztes Eingreifen, und ihr Bemühen, durch schnelles Handeln eine gewaltsame Auseinandersetzung zu vermeiden.

Wir sind empört über die Drohung, die von Aktiven des rechten Spektrums gegen die Oberbürgermeisterin angesichts ihres Handelns ausgesprochenen wurde. Wir werten sie als Angriff gegen das demokratisch verfasste Gemeinwesen dieser Stadt und werden sie auch nicht unwidersprochen hinnehmen. Wir vertrauen auf die Mittel des Rechtstaates, der solchen Drohungen in angemessener Weise Rechnung tragen wird.

Für die CDU-Fraktion: Stefan Nüßle
Für die SPD-Fraktion: Andreas Wieninger
Für die Fraktion „Die Linke“: Barbara Schencke
Für die Fraktion B90/ Grüne: Gisela Hartmann
Für die Fraktion der FDP: Martin Höfer"

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