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Bildergalerie: „Gezeichnetes Gewissen - Käthe Kollwitz und Otto Pankok“ im Kunsthaus Meyenburg bis 9. November

Montag, 15. September 2014, 13:07 Uhr
Nordhausen (psv) Unter dem Titel „Gezeichnetes Gewissen“ präsentiert das Nordhäuser „Kunsthaus Meyenburg“ vom 13. September bis 9. November 90 Kohlezeichnungen, Radierungen, Lithographien, Holzschnitte und Skulpturen von Käthe Kollwitz und Otto Pankok.

Die Leihgaben zu dieser einmaligen und eigens für das Kunsthaus Meyenburg konzipierten Ausstellung stammen aus der Ernst-Barlach-Museumsgesellschaft Hamburg und dem Otto-Pankok-Museum Hünxe sowie von mehreren privaten Leihgebern. Finanziell unterstützt wurde dieses außergewöhnliche Ausstellungsprojekt durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und die Kreissparkasse Nordhausen. Die Vernissage zur Ausstellung ist am 12. September um 19 Uhr, im Kunsthaus Meyenburg statt.

„Ausgangspunkt für die Idee, im Kunsthaus Meyenburg nach der großen Eröffnung 2002, wieder zahlreiche Werke von Käthe Kollwitz zu zeigen, ist die Bedeutung, die diese Künstlerin für die Stadt Nordhausen hat“, sagte Kuntshaus-Leiterin Susanne Hinsching.

„Käthe Kollwitz hatte in Nordhausen während des 2. Weltkrieges Unterschlupf bei der mit ihr befreundeten Künstlerin Marga Böning gefunden und in Nordhausen auch einige Werke geschaffen. Aber Käthe Kollwitz gehört auch zu den herausragenden Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, einerseits hat sie trotz schwieriger Lebensumstände mit ihren Lithografien, Radierungen und Holzschnitten einen zeitlosen Kunststil entwickelt. Aber vor allem, weil sie in ihrem Kunstschaffen soziales, gesellschaftskritisches und sozialpolitisches Engagement thematisiert hat.“

„In der Nordhäuser Ausstellung sind deshalb fast alle bekannten Grafikzyklen von Kollwitz zu sehen, z.B. `Der Weberaufstand´ (1893/97), der `Bauernkrieg´ (1901), die Holzschnitte zum `Der Krieg´(1922/23) und `Tod´ (1934) und das Mappenwerk `Tod und Abschied´ sowie zahlreiche Grafiken zum Thema `Mutter und Kind´ und `Frau´.“ „Die Werke, die aus allen Schaffensphasen der Künstlerin stammen, zeigen besonders gut ihre künstlerische Entwicklung und ihre besonderen Fähigkeiten als außergewöhnliche Grafikerin, die sie zur bedeutendsten Künstlerin des 20. Jahrhunderts in Europa machten.

„Auch Otto Pankok stellte den Menschen und dessen Würde in das Zentrum seiner Kunst. Pankok war ein führender Künstler des expressiven Realismus in Deutschland, der in den 1920er Jahren seine eigene künstlerische Sprache entwickelt hat. Die Inhalte seiner Werke waren ihm stets wichtiger als stilistische Experimente und die Botschaft war der Form übergeordnet. Er war auf der Suche nach dem Wesen des Menschlichen bei armen, verhärmten Tagelöhnern, Knechten, Zigeunern und Verfolgten. Sie wurden bereits früh seine bevorzugten Modelle für die großformatigen Kohlezeichnungen. Otto Pankok war als Maler ein Einzelgänger, der seine eigene Bildwelt erschaffen hat, in der sich die reale Welt stets widerspiegelte. Sein Mitgefühl galt den Verachteten, den Unterdrückten und den Verfolgten – ähnlich wie Käthe Kollwitz. Sein Schaffen reagierte sensibel und prompt auf die historischen und politischen Ereignisse seiner Zeit und findet damit in der Zeichnung, der Druckgrafik und der Skulptur eine Nähe zu Käthe Kollwitz. In der Ausstellung sind einzigartige großformatige Kohlezeichnungen aus dem Zyklus `Menschenbilder´ zusehen, dazu gehören Werke aus dem `Spanischen Zyklus´, `Jüdisches Schicksal´ und `Zigeuner´.“

„Die gemeinsame Ausstellung mit Werken von Käthe Kollwitz und Otto Pankok soll bei aller Nähe zwischen diesen beiden Künstlern auch zeigen, wie unterschiedlich doch ihre geistigen Positionen waren: während Käthe Kollwitz, stets aus einem zutiefst weiblichen, der Welt zugewandten, in die Welt hinein zielenden Ansatz vertritt, zeigt sich Pankok‘s Werk hingegen sehr engagiert und humanistisch. Die Ausstellung wird deshalb einen sehr spannenden Blick auf zwei herausragende Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werfen, der sowohl die Gemeinsamkeiten – vor allem bedingt durch die historische und gesellschaftliche Einordnung beider Künstler –, aber auch deren künstlerische Unterschiede beleuchten will.“

Im Folgenden eine kleine Bildergalerie von der Vernissage am 12. September.
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