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Wanderausstellung der Gedenkstätte Jugendwerkhof Torgau im Foyer der Stadtbibliothek bis 18. März zu sehen

Mittwoch, 27. Januar 2016, 10:06 Uhr
Nordhausen (psv) Gestern hat Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh die Wanderausstellung der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau im Foyer der Stadtbibliothek eröffnet.

Eröffnung Ausstellung (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle Stadt Nordhausen) Eröffnung Ausstellung (Foto: Ilona Bergmann, Pressestelle Stadt Nordhausen)
Er begrüßte neben Vertretern des Vereins Gegen Vergessen- Für Demokratie und weiteren Gästen auch die Zeitzeugen Alexander Müller von der Gedenkstätte sowie die Berliner Künstler Gino Kuhn und Katrin Büchel, die unabhängig von der Ausstellung ihr erlebtes Leid als Betroffene in ihren Kunstwerken ausstellten.

Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau war die einzige geschlossene Heimeinrichtung der DDR. Die Jugendlichen sollten unter haftähnlichen Bedingungen innerhalb von nur wenigen Monaten zu »sozialistischen Persönlichkeiten« umerzogen werden. Von 1964 bis Ende 1989 durchliefen so über 4.000 Jugendliche die sogenannte Endstation im Erziehungssystem der DDR, die als Einrichtung der DDR-Jugendhilfe eher einer Haftanstalt gleichkam.

Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau ist heute bundesweit der einzige Erinnerungsort, der sich mit der Geschichte repressiver Heimerziehung in der DDR auseinandersetzt und an die Brutalität dieser ideologisch geprägten "Erziehung" erinnert. Sie steht damit auch als Symbol für das gesamte unmenschliche Strafsystem der Jugendwerkhöfe und Spezialkinderheime, das im Laufe der DDR-Geschichte etwa 135 000 Kinder und Jugendliche durchlaufen mussten.

Kooperationspartner der Ausstellung, die noch bis zum 18. März zu den Öffnungszeiten der Bibliothek zu sehen ist, sind der Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. die Stadt Nordhausen und die Stadtbibliothek Nordhausen.
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