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Die Leimbacher Hardt - ein Naherholungsgebiet und Lebensraum

Freitag, 25. Mai 2018, 09:48 Uhr
Nordhausen (psv) Nicht nur die Stadt Nordhausen bietet viele attraktive Ausflugsziele, auch die Ortsteile selbst weisen viele Plätze zum Feiern und Verweilen auf. So findet am 2. Juni um 14 Uhr der Start des 3. Seifenkistenrennens auf der Hardt in Nordhausens Ortsteil Leimbach statt.

Ortsteilbürgermeister Manfred König führt aus, dass „die Leimbacher Hardt ein vielfältig genutztes Stück Lebensraum des Ortes mit langer Geschichte ist.“ Bereits Pfarrer Leopold schrieb zu Beginn des 19. Jhd. Über die Hardt: „Das Dorf hat eine sehr ansprechende Lage mit einer reizenden Aussicht. […] Noch nie verließen Freunde der schönen Natur die Hügel ohne solch eine hinlängliche Befriedigung.“

(Bilder: Hardt in Leimbach, Fotos: Manfred König) (Foto: Manfred König) (Bilder: Hardt in Leimbach, Fotos: Manfred König) (Foto: Manfred König)
Einerseits diene das Areal als kulturelles Zentrum und Naherholungsgebiet, neben dem besagten Seifenkistenrennen werden über das Jahr Festivitäten, z. B. Heimatfest, Schützenfest, Hochzeitsfeste, etc., auf dem Festplatz mit Festhalle, die 1975 in Eigenregie durch die Leimbacher erbaut wurde, gefeiert. Im Winter diene der Hang als Rodelberg. „Andererseits ist die Hardt mit einer Gesamtfläche von mehr als 2,2 Hektar eine alte Streuobstwiese“, so der Ortsteilbürgermeister. Allerdings habe fehlende Beweidung und Bewirtschaftung in den letzten Jahren den Entwicklungszustand der Streuobstwiese verändert. Auf Initiative des hiesigen Ortsteilrates sei deshalb im Frühjahr 2016 der Handlungsbedarf für eine Weiterentwicklung des Geländes bekräftigt worden, erklärt er.

Das Sachgebiet Umwelt und Grünordnung der Stadtverwaltung Nordhausen hat in liegenschaftsrechtlicher Zuständigkeit das Areal und den Bestand analysiert und ein Entwicklungskonzept erarbeitet, um den dringlichsten Handlungsbedarf im Rahmen des Möglichen abzugrenzen. Ziel ist die Wiederherstellung der Struktur der Hardt als Streuobstwiese. Wie Sven Gerwien, zuständiger Sachbearbeiter im Sachgebiet Umwelt und Grünordnung informiert, haben Streuobstwiesen seit jeher neben der wirtschaftlichen Bedeutung auch einen hohen ökologischen Wert, „denn sie bilden Lebensraum für zahlreiche Kleinsäugetiere, Vögel und unzählige Insekten, die wiederum wichtige Glieder in Nahrungsketten darstellen.“ So diene selbst Totholz als Wohnraum und bietet Brutmöglichkeiten. Die heterogene Struktur des Bestandes mit offenen Bereichen, aber auch dichten Beständen, bietet zahlreichen geschützten Tierarten Lebensraum. Insbesondere sind Rote-Liste-Arten von Fledermäusen, Vögeln und Insekten zu erwarten.

„Das Ziel des Ortschaftsrates ist es, die Leimbacher Hardt als Naherholungsgebiet und Lebensraum zu erhalten“, sagt Gerwien. In den letzten Monaten konnten ca. 30 Neupflanzungen (von mindestens 50 Pflanzstandorten) zur Beseitigung von Fehlstellen und Lücken in dem Streuobst-Raster über Ausgleichsmaßnahmen vorgenommen werden. Und zwei abgängige Bäume am nördlichen und südlichen Rand des Geländes werde man noch mit besonderen Arten als Solitärbäume bepflanzen. „Dafür suchen wir noch Unterstützer mittels des StadtgrünFonds Nordhausen zur Realisierung der Pflanzungen,“ so Gerwien weiter.

Der Ortsteilrat und der Ortsteilbürgermeister verfolgen bereits weitergehende Projekte für das Areal. So sind neben der Sicherung des Hanges im Zuge des Hochwasserschutzes gegen Starkregenfälle, die Verwertung des Obstes durch freiwillige „Obstfreunde“ sowie die extensive Weidebewirtschaftung anstehende Projekte. Auch hierfür sucht der Ortsteil noch händeringend nach Haltern vierbeiniger Landschaftspfleger für die Streuobstwiese.
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