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Ausstellung „Nordhausen – Im Auge der Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ noch bis zum 23. März geöffnet

Donnerstag, 28. Februar 2008, 15:10 Uhr
Besucher vor Skizzen und Skulptur von Martin Domke (Foto: I. Bergmann) Besucher vor Skizzen und Skulptur von Martin Domke (Foto: I. Bergmann) Nordhausen (psv) In der Ausstellung „Nordhausen – Im Auge der Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts“ im Kunsthaus Meyenburg ist allen 8 austellenden Künstlern eines gemein: ihre Liebe zur Stadt Nordhausen, die sie in den verschiedenen Ansichten immer wieder zum Ausdruck bringen. Die Ausstellung, die noch bis zum 23. März zu sehen ist, vermittelt so einen Einblick in die Sichtweise der Künstler zu Beginn des letzten Jahrhunderts, aber führt gleichzeitig den heutigen Besucher in die Zeit Nordhausens vor der Zerstörung des 2. Weltkrieges zurück, und zeigt die architektonischen Schönheiten der einstigen Fachwerkstadt am Harz.

Vertreten sind die bekanntesten Künstler dieser Zeit, wie Walter Reinboth, Fritz Teichmüller,
Friedrich Dornbusch, Martin Domke, Richard Thierbach, Maria Becker-Diedelt, Maria Schmidt-Franken und Ilsetraut Glock. Drei davon sollen im Weiteren näher beschrieben werden.

Der Künstler Friedrich Dornbusch (1879-1962) schrieb einst „Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist“. Dieser Leitsatz trifft auf viele der derzeit im Obergeschoss des Kunsthauses Meyenburg ausgestellten Künstler zu, die ihr künstlerisches Augenmerk ganz oder zeitweilig in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Stadt Nordhausen hatten.
Am 3. August 1879 als Sohn eines Zollsekretärs in Königsberg geboren, verlebte Dornbusch seine Jugend in Schleswig-Holstein, die landschaftliche Eigenart seiner Heimat regte ihn früh zu künstlerischem Schaffen an. Grundlage für seine Künstlerausbildung war das Studium auf der Akademie und der Kunstschule in Berlin. Um eine gesicherte Lebensstellung zu erhalten, legte er ebenso das Zeichenlehrerexamen ab. 1920 kam er nach Nordhausen und wurde neben seiner Lehrertätigkeit zuerst als Porträtmaler wirksam. 1926 übersiedelte er nach Kiel, wo er bis zu seinem Tod 1962 lebte.

Ebenfalls als Zeichenlehrer war Fritz Teichmüller (1897-1986) in Nordhausen tätig. Er wurde am 15. November 1897 in Nordhausen geboren. Nach dem Abitur wurde er bereits mit 17 Jahren an die Fronten des I. Weltkrieges geschickt. Danach absolvierte er ein Lehrerseminar und ein einjähriges Kunststudium in Kassel. Zurück in Nordhausen unternahm er häufige Wanderungen im Harz, im Alten Stolberg, in der Hainleite und der Goldenen Aue, bei denen viele seiner Zeichnungen, Aquarelle und historische Darstellungen entstanden. 1939 wurde er erneut zum Kriegseinsatz gerufen, aber nicht mehr an den vordersten Linien, so blieb sogar Zeit für einige Skizzen. Auffallend in seinem Schaffen sind seine detailgetreuen und humorvollen Grafiken.
Erinnert sei an sein „Historisches Bilderbuch der tausendjährigen Stadt Nordhausen“ mit 23 Federzeichnungen, an die Illustrationen im „Heimatkundlichen Lesebuch für den Kreis Nordhausen“ vom Jahr 1957 und an zahlreiche Zeichnungen in den Nordhäuser Roland-Heften. Am 11. März 1986 verstarb Fritz Teichmüller in Sülzhayn.

Der gebürtige Stolberger Künstler Richard Thierbach (1860-1931) ist auch vielen Nordhäusern gut bekannt. Vor allem durch seine detailgetreuen Radierungen und Lithographien, die er anlässlich der 1000 Jahrfeier 1927 von historischen Gebäuden der Stadt Nordhausen angefertigt hat. Bis 1897 lebte er als freischaffender Künstler in Weimar, München und Berlin.
Durch den überraschenden Tod seines Vaters im Dezember 1897 kehrte er in seine Heimatstadt Stolberg zurück. In Stolberg entstanden hauptsächlich Radierungen und Gemälde. Am 24. März 1931 starb Richard Thierbach im Alter von 70 Jahren.

Zum Bild: Besucher zur Ausstellungseröffnung im Januar vor Skizzen und einer Skulptur von Martin Domke.
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