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Modell der Nordhäuser Synagoge enthüllt

Montag, 10. November 2008, 12:01 Uhr
Nordhäuser Synagoge (Foto: I. Bergmann) Nordhäuser Synagoge (Foto: I. Bergmann)
Zeitzeugin Inge Ernesti erinnert an den Naziterror, der auch in Nordhausen nicht Halt machte.

Nordhausen (psv) Im Foyer des Rathauses wurde heute das Modell der Nordhäuser Synagoge, die in der Nacht zum 10. November 1938 in der sogenannten Reichskristallnacht in Flammen aufging, feierlich durch Oberbürgermeisterin Barbara Rinke, den Schülern der Jugendkunstschule, den beteiligten Vereinen und vieler Gäste im Foyer enthüllt.

Ein Jahr waren die Schüler der Jugendkunstschule Nordhausen mit dem Bau beschäftigt.
“Ich bin froh, dass mit diesem Modell ein weiterer unsichtbarer Teil der Geschichte wieder sichtbar gemacht wurde“, sagte die Oberbürgermeisterin und erinnerte dabei gleichzeitig an ähnliche Projekte in Nordhausen wie das der „Stolpersteine“ oder weiterer Projekte im Rahmen des Bundesprogrammes „Vielfalt tut gut.“

Thomas Kirchner, Kunststudent und langjähriges Mitglied der Jugendschule, erzählte von der aufwändigen Arbeit und Recherche. „Wir waren erstaunt, über die wenigen Dokumente, die es noch von der Synagoge gibt“, sagt er. Er dankte Herbert Gerhardt, der die Gruppe auf eine 2tägige Reise nach Berlin zum Holocaust-Mahnmal und ins jüdische Museum begleitete und Hans-Jürgen Grönke, der in Stadtrundgängen mit dem jüdischen Leben und der Geschichte in Nordhausen vertraut machte.

Die Nordhäuserin Inge Ernesti, die neben der Synagoge am Pferdemarkt wohnte, konnte sich noch gut an die schreckliche Nacht erinnern. Sie legte im Gedenken an die vielen Opfer einen Strauß Nelken auf das Modell des ehemaligen jüdischen Bethauses, das nun für jedermann hier zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden kann.

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