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Die Bildhauerin Camille Claudel in Kunsthaus und Theater

Mittwoch, 25. März 2009, 13:56 Uhr
Vortrag über Camille Claudel (Foto: Pressestelle) Vortrag über Camille Claudel (Foto: Pressestelle) Nordhausen (psv) Am kommenden Sonntag, dem 29. März, hält Kunsthistorikerin Susanne Hinsching im Kunsthaus Meyenburg Nordhausen um 17 Uhr einen Vortrag über das Leben und Werk der Bildhauerin Camille Claudel. Anlass dieser Veranstaltung ist die Ballett-Uraufführung „Camille Claudel. Bildhauerin.“ von Jutta Wörne, dass am 3. April im Theater Nordhausen seine Premiere feiert.

„Damit wird die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Theater und Kunsthaus Meyenburg in Nordhausen fortgeführt, die bereits bei den Kunst-Projekten zu ‚Miró’, ‚Dalí’, ‚Picasso’ oder ‚Turandot’ zahlreiche Besucher in beide Kultureinrichtungen gezogen hat und so das gebotene Kunsterlebnis facettenreich erweiterte“, sagte Susanne Hinsching.

Camille Claudel war eine faszinierende Künstlerin, die sich bereits im Alter von 13 Jahren entschied Bildhauerin zu werden. Ihre Eltern ermöglichten ihr eine Ausbildung in Paris und sie wurde Schülerin des egozentrischen, aber äußerst talentiertem Auguste Rodin. Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus der Zusammenarbeit von Lehrer und Schüler ein leidenschaftliches Verhältnis. Sie wurde Rodins Muse und Geliebte. Nach einer schmerzhaften Trennung von dem Künstler wurde ihre ganze Seele aufgerüttelt und ihr Leben begann in eine schwere Krise zu verfallen, aus der sie anscheinend nie entkommen konnte. Geplagt von Wahnvorstellungen und Alkoholkonsum wurde Camille Claudel im Alter von 48 Jahren auf Wunsch ihrer Mutter in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Vergessen und allein, ohne auch nur ein einziges Werk zu schaffen, verbrachte sie dort die letzten 30 Jahre ihres Lebens.

Camille war eine sensible Frau, die in ihren Werken und Skulpturen Empfindungen und Leidenschaft zum Ausdruck bringen wollte. In ihrem künstlerischen Schaffen stand ihr oftmals die Abhängigkeit zu Rodin im Wege, der ihr Talent zu seinem eigenen Vorteil ausnutzte. Vielleicht kam es dadurch dazu, dass die begnadete Bildhauerin in Vergessenheit geriet und erst Jahrzehnte später durch Veröffentlichung eines autobiografischen Filmes wieder zum Leben erwachte.

Alle Kunstinteressierten sind zu der Einführungsveranstaltung recht herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Zum Bild: Kunsthistorikerin Susanne Hinsching, hier mit Skulpturen von Camille Claudel, hält am Sonntag einen Vortrag über die Bildhauerin.
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