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Neuer Bebauungsplan-Entwurf macht Weg frei für Veränderungen in der Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“

Freitag, 11. Juni 2010, 14:04 Uhr
Nordhausen (psv) Auf ihrer jüngsten Sitzung haben die Nordhäuser Stadträte den Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan zur Umgestaltung der KZ-Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“ gefasst.

„Der Bebauungsplan ist notwendig, um die Voraussetzungen zur weiteren Umsetzung der Neukonzeption der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora mit dem bereits errichteten neuen Lern- und Dokumentationszentrums zu schaffen. Die Mitglieder der zuständigen Stadtrats-Ausschüsse hatten sich vor der Beschlussfassung intensiv und auch vor Ort über die anstehenden Veränderungen sachkundig gemacht“, sagte Nordhausens Bau- und Wirtschaftsdezernentin Inge Klaan.

„Vorrang haben künftig dem denkmalpolitischen Zweck entsprechend ordnende Maßnahmen im Gelände, wie die Nachbildung von Barackengrundrissen durch bis zu 50 cm hohe und 100 cm breite Gips- bzw. Anhydritaufschüttungen, die Freilegung und Sicherung historischer Gebäudereste und sonstiger baulicher Anlagen, unbefestigte Wegeführungen zu den Barackenstandorten, die Aufstellung von Informationstafeln zur gezielten Besucherführung und forstwirtschaftliche Pflegemaßnahmen zur Reduzierung des Unterbewuchses und der Verbuschung im Bereich der Barackenstandorte sowie zur Freilegung einer bis zu 10 m breiten Waldschneise zwischen dem Verlauf des ehemaligen Lagerzauns des Häftlingslagers und den Standorten der ehemaligen Postentürme“, so Frau Klaan weiter.

Mit dem Bebauungsplan werde für die noch zu realisierenden Vorhaben und Maßnahmen nach erfolgreichem Abschluss des Aufstellungsverfahrens und der umfangreichen Abstimmung mit der Öffentlichkeit und den Trägern öffentlicher Belange nunmehr Planungs- und Realisierungssicherheit geschaffen.

Für die Neukonzeption der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in der Stadt Nordhausen war in den Jahren 2000/2001 ein Ideen- und Realisierungswettbewerb durch die „Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora“ ausgelobt worden. Anlass des Wettbewerbs war die Überführung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in eine Gedenkstättenstiftung öffentlichen Rechts. Aus den überarbeiteten Wettbewerbsergebnissen wurde eine Landschaftsplanerische Studie für die Neukonzeption der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora erarbeitet.


Die Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora können seit ihrer Einrichtung 2003 auf außerordentliche Erfolge in der Neuorientierung ihrer Arbeit und Neugestaltung ihrer Einrichtungen zurückblicken. Die internationale Bedeutung beider Gedenkstätten kommt in der seit Jahren konstant über 400.000 liegenden Zahl von Besuchern - ca. über 60.000 davon in Mittelbau-Dora - aus dem In- und Ausland zum Ausdruck.
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