500 Jahre Septembertestament - Ausstellung im Museum Flohburg

Septembertestament  (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Septembertestament (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Zum Themenjahr „Welt übersetzen“ präsentiert die Stadt Nordhausen gemeinsam mit dem Förderverein der Stadtbibliothek „Nicolai in foro“ e.V. eine Ausstellung im Stadtgeschichtlichen
Museum Flohburg.

Vor 500 Jahren begann mit dem Bibeldruck der Reformatoren ein unbeschreiblicher Demokratisierungsprozess. Die gedruckte Schrift, das Buch, war seit einem halben Jahrhundert vorhanden. Der Buchdruck GUTENBERGS war die Voraussetzung. LUTHERS Bibelübersetzung entriss in der Folge den Gelehrten und Klerikern das Monopol des Lesens und Schreibens. Lektürefähigkeit führte zur Kontrolle über die bislang allein des Lesens fähigen Eliten. Die Reformation und die Übersetzung der Bibel in verschiedene Nationalsprachen war eine Welle, die weite Teile Europas erfasste. Bildung war nicht mehr das Privileg weniger Menschen, sondern konnte in breite Bevölkerungsschichten getragen werden. Anfänglich war die Bibel, obwohl die Anzahl der bis zum Tode LUTHERS gedruckten und verbreiteten Bibeln erstaunlich hoch war, noch eine Kostbarkeit. Die Gründung der Bibelanstalten nach dem Dreißigjährigen Krieg ist eine Frucht des Halleschen Pietismus. Sie machte die Bibel bezahlbar.

Die Ausstellung geht auf den Wandel der deutschen Sprache ein, welcher anhand der Übersetzungsentwicklung der Bibel dargestellt wird. Denn die Bibel LUTHERS war nicht fertig, als sie fertig war. Ihre sprachliche Gestalt verändert sich. Die Bibelanstalten haben dabei seit ihrer Gründung die Aufgabe, die Reinheit des Druckes zu überwachen und auch gemäßigte Modernisierungen zuzulassen.
Neben der Lutherbibel gibt es heute eine Vielzahl von umgangssprachlichen Übersetzungen und Übertragungen. Auch Bibelcomics fehlen nicht, deren Art und Qualität der des ´Mosaik´ oder ´Asterix´ in nichts nachstehen. Der Schwerpunkt der Ausstellung ist die Druckgeschichte der Lutherbibel, die in der Übersetzung des sogenannten „Septembertestaments“ auf der Wartburg vor 500 Jahren ihren Anfang nahm. Dass Nordhäuser Honoratioren nicht am Rande standen, sondern im Zentrum der Reformation wirkten, soll aufgezeigt werden. JUSTUS JONAS war einer der engsten Mitarbeiter Luthers. 1522 wurde die erste evangelische Predigt in Nordhausen gehalten.

Der Kurzfilm zur Ausstellung



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