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2. Workshop „Stadtumbau ? Ost“: "Ost" und Bochumer Straße werden detailliert untersucht

Dienstag, 21. Mai 2002, 16:07 Uhr
NORDHAUSEN (psv) Die Wohngebiete in der Bochumer Straße (zwischen Hesseröder Straße bis zum Zuckerweg) und in Nordhausen-Ost (südlich der Leimbacher Straße) wurden zur Erarbeitung eines neuen Stadtentwicklungskonzeptes detailliert untersucht.

Über die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung haben die Stadtplaner jetzt in der Fachhochschule die Teilnehmer des 2. Workshops zum Bundeswettbewerb „Stadtumbau Ost“ informiert. Nordhausen-Ost ist Beispiel für ein Neubau-Gebiet, für das Umbau-Bedarf besteht, die Bochumer Straße das entsprechende Altbau-Gebiet. Ein Altbau- und ein Neubeaugebiet detailliert untersuchen und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen ? so lautete auch eine Vorgabe des Bundeswettbewerbs. Um die Teilnahme an diesem Wettbewerb hatte sich Nordhausen als eine von 5 Städten in Thüringen erfolgreich beworben.

Am 12. Juni werden die Stadträte darüber entscheiden, ob der Entwurf des neuen Stadtentwicklungskonzeptes ? mit den beiden Detailstudien - als Beitrag zum Wettbewerb „Stadtumbau Ost“ nach Berlin geschickt wird und ob sich Nordhausen damit um einen Preis bewirbt. „Sollte der Stadtrat den Beschluss fassen, möchten wir mit den Bewohner in Ost und in der Bochumer Straße auf Stadtteilkonferenzen die Planungen besprechen“, kündigte Oberbürgermeisterin Barbara Rinke an.

Das Ergebnis der Untersuchung der zwei Wohngebiete ist ein Konzept, „das den Bewohnern konkret sagt, wie die Perspektive dieses Sozialraumes aussieht“, erklärte der Michael Bergholter, dessen Planungsbüro das Projekt „Stadtumbau-Ost“ für Nordhausen betreut.

In der Bochumer Straße - zwischen Hesseröder Straße und Zuckerweg ? gebe es große Leerstände „obwohl dort wunderschöne Gründerzeit-Häuser stehen und das Gebiet insgesamt sehr gut erschlossen ist“, sagte Bergholter. Deshalb sei es interessant, das Gebiet gesondert zu untersuchen und Vorschläge für die Entwicklung zu erarbeiten.

In Nordhausen-Ost stünden von den 1655 Wohnungen derzeit 355 leer. Dieser Leerstand sei relativ hoch, deshalb schlug Bergholter ? auch als Ergebnis von Gesprächen mit der Stadt Nordhausen und den Wohnungsgesellschaften - vor: Das neue Wohngebiet nördlich der Leimbacher Straße soll weiter entwickelt werden, um Nordhausen-Ost insgesamt aufzuwerten. Zum Gebiet Nordhausen-Ost südlich der Leimbacher Straße sagte Bergholter: „Auch wenn weiterhin Leute wegziehen, muss die Qualiät und die Quantität ?zum Beispiel beim Angebot privater Dienstleistungen ? in diesem Sozialraum erhalten bleiben.“ Deshalb müsse es gezielte Investitionen, inklusive Wohnungsmodernisierung, an ausgewählten Stellen geben, um die Attraktivität des Stadtteils zu erhöhen. „Darüber, wo investiert werden sollte, haben die Mieter im Prinzip schon mit dem Möbelwagen entschieden“, sagte der Stadtplaner. „Städtebaulich ist hier die Grundstruktur in Ordnung. Es gibt die Straßenbahn, Lebensmittel-Läden, einen neuen Sportplatz, Schulen und Kindergärten“, so Bergholter.

Seine Vorschläge für die Erhöhung der Attraktivität: Baulücken könnten gefüllt werden durch markante Grünstrukturen („Westentaschenparks“), die eine Art Initimität bieten könnten; der Pappelweg sollte bis zum Rossmanns-Bach weitergeführt werden und könnte als zentrale Achse des Stadtteils einen Boulevard-Charakter bekommen. Die Leimbacher Straße sollte eine beidseitige Bepflanzung bekommen und damit eine Art Allee werden. „Das alles ist relativ kurzfristig und auch schnell zu machen“, erklärte Bergholter.

Auf dem Workshop wurde noch einmal klargestellt, dass es sich beim „Programm Stadtumbau-Ost“ nicht um ein Abriss- sondern um ein Gestaltungsprogramm handelt. Die erfolgreiche Bewerbung der Stadt Nordhausen um die Teilnahme am Programm „Stadtumbau Ost“ habe es möglich gemacht, sich praktisch zum Nulltarif ein aktualisiertes Stadtentwicklungskonzept zu erarbeiten, mit dem man auf den bundesweiten Trend zum Bevölkerungsrückgang reagiere, ihn auch als Chance begreife und Perspektiven für die Stadt aufzeige.

Zum 2. Nordhäuser Workshops zum Bundeswettbewerb „Stadtumbau-Ost“ hatten sich rund 30 Nordhäuser (unter ihnen Vertreter der Stadt Nordhausen, der Wohnungsunternehmen und verschiedener gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Interessengruppen der Stadt) getroffen. Thema des Workshops ? den die Nordhäuser Oberbürgermeisterin Barbara Rinke moderierte - war: „Die Zukunft meiner Stadt ? stadträumliche Entwicklung“.
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