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Festakt zum 3. Oktober: „Die leisen, unauffälligen Aktiven ehren“

Freitag, 04. Oktober 2002, 14:31 Uhr
Festakt zum 3. Oktober: „Die leisen, unauffälligen Aktiven ehren“ (Foto: nnz) Festakt zum 3. Oktober: „Die leisen, unauffälligen Aktiven ehren“ (Foto: nnz) NORDHAUSEN (psv) Einer Tradition folgend hat die Stadt Nordhausen gestern (3. Oktober) Abend im Rahmen eines Festaktes zum Tag der Deutschen Einheit das Ehrenamt gewürdigt. 14 Nordhäuserinnen und Nordhäuser zeichnete Nordhausens Bürgermeister Klaus Wahlbuhl für ihr freiwilliges Engagement aus.

Wahlbuhl sagte: „Wir wollen Menschen ehren, die ohne Aufsehen ihren Beitrag zum Gemeinwohl in unserer Stadt geleistet haben. Ich glaube, dass die Kombination ? die Freude über die Einheit unseres Landes und die Würdigung derer, die sich um dieses Land und seine Bürger verdient gemacht haben ? dem Charakter des heutigen Tages am besten entspricht. Jahrestage mit Jubelfeiern und falschen Erfolgsmeldungen haben uns jahrzehntelang mehr genervt als erfreut. Deshalb hat sich die Stadt vor Jahren entschieden, stattdessen die mehr leisen, unauffälligen Aktiven zu ehren, ohne die unsere Stadt weniger Attraktivität und weniger sozialen Frieden ausstrahlen könnte.“ Der Bürgermeister zitierte Albert Schweizer: „Wahre Kraft macht keinen Lärm, sie ist nur da und wirkt.“

Wahlbuhl erinnerte an den Einsatz der zahlreichen Helfer aus ganz Deutschland im Flutgebiet und für die Flutopfer und hob dabei das spezielle Engagement vieler Nordhäuser in Jeßnitz hervor, wo Studenten der Fachhochschule, des Theaters, der Stadtverwaltung, der Stadtwerke und der Feuerwehr im Einsatz waren.

Das Ehepaar Joachim und Martina Rockstroh ? vorgeschlagen vom DRK-Kreisverband ? wurde für mehr als 40 bzw. mehr als 10jähriges ehrenamtliches Engagement im DRK ausgezeichnet. Beide hätten sich, so Kulturamtsleiterin Dr. Cornelia Klose in ihrer Würdigung, sowohl in der Jugendarbeit als auch beim Katastrophenschutz verdient gemacht und damit beigetragen, dass auf beiden Gebieten ein hohes Niveau erreicht sei; dass die Kinder- und Jugendgruppen des DRK bei Wettbewerben auf Landesebene vordere Plätze erreicht hätten. „Ihre jüngste Bewährung hatten sie beim Einsatz zur Unterstützung der Hochwassergeschädigten in Torgau“, sagte Frau Dr. Klose.

Gerhard Hotze, der stellvertretende Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Nordhausen-Mitte, sei seit nunmehr über 40 Jahren eine zuverlässiges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Seine große Einsatzbereitschaft werde ergänzt durch seine Vorbildhaltung gegenüber jungen Kameraden, hieß es in der Laudatio.

„Sorge um den Menschen, Engagement und Einsatzbereitschaft sind Begriffe, die für viele Gemeindekirchenräte unserer Stadt stehen. Wir wollen Elisabeth Szesny ehren, die sich seit Jahren aktiv in der Kirchengemeinde St. Blasii-Altendorf engagiert“, sagte Frau Dr. Klose. Darüber hinaus leite Frau Szesny den Kirchenchor in Salza und die ökumenische Frauenrunde, begleite in den verschiedenen Kirchgemeinden den Gottesdienst an der Orgel. In Blasii-Altendorf sei sie eine der aktivsten Helferinnen bei Reinigung und Ausgestaltung der Kirche und gehöre dem Besuchskreis der Gemeinde an, der sich um ältere Gemeindemitglieder kümmere.

Volkmar Pischel investiere als Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Nordhausen ? trotz zusätzlicher ehrenamtlicher Verpflichtungen ? unglaublich viel Zeit in diese Aufgabe, hieß es in der Würdigung. Ohne sein unermüdliches Schaffen könnte der Beirat die selbstgestellten Ziele nur schwer erreichen. Er sei das aktivste Mitglied des Beirates.

Dorothea Schwarz sei seit mehr als 7 Jahren Mitglied der Städte- und Gästeführergilde der Stadt Nordhausen. „Bei ihren Führungen und Vorträgen mit Schulklassen und Gästen spürt man die Verbundenheit mit ihrer Heimatstadt. Als einzige ehrenamtliche Kirchenführerin bietet sie auch thematische Führungen im Dom sowie in der Blasii-Kirche“, so die Würdigung. Darüber hinaus arbeite Frau Schwarz als aktives Mitglied im Verein „Forum der Künste“ und sei maßgeblich an der Vorbereitung und Umsetzung diverser Kunst- und Musikveranstaltungen beteiligt, die das kulturelle Leben in Nordhausen bereicherten.

Eine Veranstaltung mit Tradition sei das Jodlerfest in Hesserode, das in diesem Jahr zum 41. mal stattfinde. Als Organisatorin des Festes habe Hannelore Ballhause „viel Herzblut in dieses Fest gelegt“, sagte Frau Dr. Klose. Von der Finanzierung über Auswahl der Gäste bis hin zur Umsetzung der Veranstaltung habe sie alles hervorragend gemanagt.

Günter Kühn von der „Harzer Sportgemeinschaft Nordhausen“ sei seit 30 Jahren als ehernamtlicher Sportfunktionär und seit mehr als 40 Jahren als Sportler aktiv. Er habe viele Jahre erfolgreich Handballmannschaften im Nachwuchs- und Erwachsenenbereich trainiert, sei bis heute als aktiver Handballschiedsrichter im Einsatz und im Verein als Vorstandsmitglied für die Belange des Breitensports zuständig. „Das Familiensportfest der HSG wäre ohne ihn und seine Ideen nicht denkbar!“, sagte Frau Dr. Klose.

Harry Heck vom Vorstand des Nordhäuser Bergmannsverein „Sankt Barbara e.V.“ wurde für seine Leistungen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Vereines geehrt. Heck ? der Gründungsmitglied des Vereins war - sei, so Frau Dr. Klose, eine wichtige Kontaktperson für und zu den Institutionen der Stadt Nordhausen, des Landkreises und der Presse. Anlässlich des Thüringen-Tages trete er seit Jahren als Sprecher für die Bergmannsvereine des Landesverbandes Thüringen während der Festumzüge auf. Darüber hinaus sei Heck der Initiator der jährlichen Feste in der Stauffenberg-Straße, die immer beliebter würden.

Peter Pohl, der persönlich nicht bei der Ehrung dabei sein konnte, bekam seine Anerkennung als Gründungs- und Vorstandsmitglied des Nordhäuser Geschichts- und Altertumsvereins. Mit vielen Vorträgen zur Geschichte des Bergbaus und zur Wasserwirtschaft habe er dazu beigetragen, das Interesse der Bevölkerung an der Heimatgeschichte zu wecken und zu beleben sowie zum Schutz und zur Pflege aller Zeugnisse der Vergangenheit beizutragen. Pohl sei der Leiter von vielen Exkursionen in das Karstgebiet und zu geologischen Aufschlüssen und trage damit zur Vermittlung der geologischen Besonderheiten der Region Nordhausen bei.

Werner Hütcher ? zur Ehrung benannt vom Kreissportbund Nordhausen ? sei seit mehr als 20 Jahren Leichtathletiktrainer, „und er ist eine der Stützen des sportlichen Ehrenamtes in der Stadt Nordhausen“, hieß es in der Laudatio. Als Organisator von sportlichen Großveranstaltungen ? aktuell des Energie-Kugelstoss-Indoors ? habe Werner Hütcher einen Wettkampf in der Stadt Nordhausen platziert, der im Jahr 2003 erstmals sogar mit Athleten der internationalen Spitzenklasse besetzte sein werde, sagte die Kulturamtsleiterin. Darüber hinaus habe Werner Hütcher als Vorsitzender der Sportjugend seit 1990 mit seiner Leichathletik-Trainingsgruppe 14 Landesmeistertitel und 6 Landesrekorde erreicht.

Der Vorstand des „Festkomitees 1075 Jahre Nordhausen, Dr. Manfred Schröter, Margret Sieckel und Angelika Becker wurden geehrt für ihr Engagement zu Vorbereitung der Feierlichkeiten zum Stadtgeburtstag. Frau Dr. Klose hob die Hilfe bei Planung und Umsetzung des stadthistorischen Forums, der Archiv-Ausstellung, des Spektakels in der Altstadt und des Festumzuges hervor.

Begleitet und moderiert wurde die Festveranstaltung durch die Künstler des Orchesters des Theaters.

Zum Bild: "Wahre Kraft macht keinen Lärm": Bürgermeister Klaus Wahbuhl (2.v.r) würdigt die Ehrenamtlichen für ihren Einsatz.
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