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Eine Reise durch 1085 Jahre - Der Festumzug zum 44. Rolandsfest am 10. Juni 2012

Donnerstag, 31. Mai 2012, 12:58 Uhr
Nordhausen (psv) Anlässlich des 1085. Geburtstages Nordhausens wird es zum kommenden Rolandsfest einen großen Festumzug geben. Der Streifzug durch die Geschichte der Stadt von ihren Anfängen bis heute wird von rund 1800 Personen, zahlreichen Festwagen und Fahrzeugen gestaltet.

Am Sonntag den 10.06. um 14:00 Uhr setzt sich der historische Tross in Nordhausen Ost in Bewegung und zieht von dort durch die Leimbacher Straße, vorbei am Bebel-Platz die Stolberger Straße hinauf, die Wilhelm Nebelung-Straße entlang in Richtung Hagen, von dort zum Pferdemarkt und dann die Rautenstraße hinab.

In elf historischen Bildern wird der Festumzug die bewegte Geschichte der Stadt darstellen und aufzeigen.
Mathilde und Heinrich (Foto: Patrick Grabe) Mathilde und Heinrich (Foto: Patrick Grabe)
Den Anfang macht das Gründerpaar Nordhausens: König Heinrich I. und seine Gemahlin Königin Mathilde in Begleitung ihrer Kinder und der Ratsherren. Der kleine Marktflecken am Fuße der Burg wächst im Mittelalter zu einer ansehnlichen Stadt heran, deren Bürger sich ab 1220 von Bischöfen und Fürsten unabhängig verwalten. Die vielen Facetten des mittelalterlichen Lebens, edle Ritter, raue Burschen, holde Damen, zünftige Marktfrauen, die Macht des Glaubens und die Freude an der Musik, werden durch den Hohensteiner Mittelalter Verein und die Jugendkunstschule Nordhausen e.V. zum Leben erweckt.

Der Name Martin Luthers ist untrennbar mit der Reformation und auch mit der Stadt Nordhausen verbunden. Die bewegten Jahrzehnte der Reformation werden u.a. von einem historischen Verein aus Bad Dürrenberg in Szene gesetzt, während die evangelische Kirchengemeinde Nordhausen dem Wirken bedeutender Reformatoren in Nordhausen gedenken wird.

Im 18. Jahrhundert erblüht das kulturelle Leben und die Wirtschaft brummt. Besonders der Branntwein verkauft sich bestens. Bildung, Kunst und Wissenschaft sind hoch geschätzt und in der Flohburg wird das erste Theater eingerichtet.

Die lange Tradition des Kornbrennens werden die „Spirituosenspezialisten“ von Nordbrand Nordhausen verdeutlichen. Den Beginn der Theatergeschichte wird die Schauspielergruppe extemporé darstellen.
Preußische Besetzung, Napoleonische Kriege, Restauration und Biedermeier: Um das frühe 19. Jahrhunderts darzustellen, werden sich die Schüler der Pro Vita Akademie, der Gewerbeverein, das Tanzstudio „Radeva“, das Kyffhäuserballett sowie ein ganzes stattliches französisches und preußisches Infanterieregiment prachtvoll in Schale werfen.

Die Industriealisierung bringt mehr als rauchende Schlote und den Aufschwung der Tabakindustrie. Die Tradition der Jugendweihe und die erste Vegetarierbewegung Deutschlands nehmen hier ihren Anfang und auch die erste Kindergärtnerin der Welt war Nordhäuserin. Das entsprechende Bild 6 wird daher auch von einer bunten Mischung verschiedenster Akteuren gestaltet: Vom Tabakspeicher über das Umweltamt und die Kreissparkasse bis hin zum Förderverein Park Hohenrode und dem Kindergarten „Ida-Vogeler-Seele“.

Es folgen die Nordhäuser Verkehrsbetriebe, die Stadtwerke, das Badehaus, die Kreissparkasse und die Feuerwehr. Mit ihnen rauscht der Festumzug in die goldenen Zwanziger, die Nordhausen aus dem Schrecken des ersten Weltkrieges und der Depression der Nachkriegsjahre reißen.

Der Republik von Weimar ist jedoch kein langes Leben beschienen. Was folgt ist das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. In Bild 8 soll an die jüngste düstere Zeit des Nationalsozialismus und den Untergang des alten Nordhausens am Ende des zweiten Weltkrieges im Stillen erinnert werden.

In den folgenden vierzig Jahren prägt der Sozialismus die Stadt. Mit dem Maschinenbau wird Nordhausen wieder Industriestandort. In Erinnerung an die Friedliche Revolution werden sowohl der letzte Rat der Stadt aus DDR-Tagen sowie Mitglieder des Runden Tisches am Umzug teilnehmen.

In den letzten 20 Jahren waren vor allem die Gründung der Fachhochschule, die 2. Thüringer Landesgartenschau und der Kampf um den Erhalt des Theaterbetriebes bemerkenswerte Ereignisse, dargestellt durch das Theater, das Studienkolleg der Fachhochschule sowie Gäste aus den Partnerstädten Ostrow – Wielkopolski und Charleville – Mezieres. Hier endet der historische Teil des Festumzuges.

Im zweiten Teil wird in 4 weiteren großen Bildern all jenen Raum gegeben, die zeigen wollen, was Nordhausen heute ausmacht. Entlang der Wegstrecke wird außerdem die Arbeiterwohlfahrt Bleicherode ihr ganzes Können aufbieten und mit Leckereien von der echt mittelalterlichen Hühnerkeule bis zu modernen Happen den Umzug kulinarisch begleiten. Mehrere Musikzüge und Musikgruppen u.a. die Gruppe „Nachtwindheim“ mit mittelalterlicher Musik, der Spielmannszug Harsleben, das Drumcorps Mühlhausen, der Spielmannszug Erdeborn, die Touring Band Nordhausen, die Partnerstadt Ostrów-Wielkopolski sowie viele weitere Festwagen, die Musik „an Bord“ werden für beste Unterhaltung sorgen.

Das gesamte Programm des Festumzuges mit detaillierter Bilderbeschreibung und allen Akteuren ist im Programmheft des Rolandsfestes, welches ab sofort in der Stadtinformation Nordhausen, im Tabakspeicher, Kunsthaus Meyenburg, der Stadtbibliothek sowie im Stadtarchiv zu erwerben.
Weitere wichtige Informationen zu Straßensperrungen und dem ÖPNV während des Umzuges folgen in der kommenden Woche.
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