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Nachruf von Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh zum Tod von Ilsetraut Glock Grabe - Künstlerin und Ehrenbürgerin

Donnerstag, 31. Januar 2013, 18:24 Uhr


.... Ilsetraut Glock , die am 8. April 1915 in Nordhausen als Ilsetraut Grabe geboren wurde, war nicht nur freischaffende Künstlerin, sondern auch Kunstsammlerin und Stifterin. Sie lebte und arbeitete seit 1950 in Oedekoven bei Bonn. Ihrer Geburtsstadt Nordhausen war sie trotz Entfernung und Teilung Deutschlands immer eng verbunden.

Nach der Wiedervereinigung belebte sie frühere Verbindungen und knüpfte neue Kontakte mit dem Ziel, die Kunst in ihrer alten Heimatstadt zu fördern. Im Mai 1998 wurde im Rahmen einer Ausstellung von Ilsetraut Glock und der Oberbürgermeisterin Barbara Rinke im damaligen Meyenburg-Museum die Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung zur Förderung der Kulturarbeit auf dem Gebiet der Bildenden Kunst gegründet. Für die Stiftung wählte sie als Namen die Verbindung als ihrem Nachnamen Glock mit ihrem Geburtsnamen Grabe, um auch damit die Verbundenheit mit ihrer Heimat zu verdeutlichen. Die Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung hat als nicht rechtsfähige kommunale Stiftung mit öffentlich-rechtlichem Charakter ihren Sitz in der Stadt Nordhausen im Freistaat Thüringen. Die Stiftung besteht aus einer Kapital-Schenkung an die Stadt Nordhausen, aus dessen Zinsen alle 2 Jahre der „Nordhäuser Grafikpreis der Ilsetraut Glock-Grabe Stiftung“ an Künstler aus Mitteldeutschland vergeben wird und der sich damit zu einem Kunstpreis entwickelt hat, der weit über die Grenzen unserer Stadt wirksam wird.

Zur Stiftung gehört aber auch eine umfangreiche Kunstsammlung, die derzeit über 650 Grafiken umfasst, z.B. von William Hogarth und Honoré Daumier, Max Slevogt, Pablo Picasso, Joan Miro, Alfred Kubin und Otto Dix. Besonders umfassend ist die Sammlung signierter Arbeiten Horst Janssens. Die Kunstsammlung wurde von Ilsetraut Glock in den Jahren kontinuierlich ergänzt. Teile der Sammlung werden regelmäßig in den Sonderausstellungen im Kunsthaus Meyenburg präsentiert.

Am 13. Mai 2002 wurde Ilsetraut Glock als Dank für ihr Engagement Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen und bekam bei einem Festakt im Theater die Urkunde von Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und trug sich in das „Goldene Buch“ der Stadt Nordhausen ein. Der Festakt war zugleich Auftakt-Veranstaltung für die Feierlichkeiten zum 1075jährigen Jubiläum der Stadt.

2003 wurde ihr vom damaligen Thüringer Ministerpräsidenten Dr. Bernhard Vogel der Thüringische Verdienstorden sowohl als anerkannte Künstlerin als auch für ihr „uneigennütziges Wirken und ihr Mäzenatentum“ verliehen.

„Jede Ehrung ist immer auch eine Belastung. Wenn ich getadelt werde, weiß ich, dass ich besser bin – wenn ich gelobt werde, weiß ich, dass ich besser werden muss. Ich verspreche Ihnen, besser zu werden“, sagte Ilsetraut Glock.

Mit Ilsetraut Glock haben wir eine Künstlerin verloren, die sich um die Förderung der Kunst in unserer Stadt sehr verdient gemacht hat, die uns aber durch ihr engagiertes Wirken und ihre Stiftung weiterhin unvergessen bleiben wird.

Dr. Klaus Zeh, Oberbürgermeister
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