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Oberbürgermeister überbringt Erika Schirmer Glückwünsche zur Ehrenbürgerschaft

Donnerstag, 05. Dezember 2013, 11:57 Uhr
Nordhausen (psv) Frau Erika Schirmer ist in der gestrigen Stadtratssitzung auf Grund ihres herausragenden künstlerischen Schaffens und sozialen Engagements die Ehrenbürgerschaft der Stadt Nordhausen verliehen worden.

Heute überbrachte Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh ihr die frohe Nachricht und gratulierte persönlich zu dieser Ehre. „Alle anwesenden Stadträte stimmten der Verleihung zu“, sagte der Oberbürgermeister. „Sie haben sich neben ihrer künstlerischen Tätigkeit besonders auch für die Integration von ausländischen Bürgern in Deutschland und für gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen Polen und Deutschen sowie in der Behindertenpädagogik verdient gemacht. Eine offizielle Verleihung in einem würdigen Rahmen mit einem Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt Nordhausen wird es noch geben“, stellte der Oberbürgermeister in Aussicht. Dies könnte vielleicht auch mit einer Ausstellungseröffnung einhergehen.

Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen (Foto: Ilona Bergmann) Ehrenbürgerin der Stadt Nordhausen (Foto: Ilona Bergmann)
Sichtlich gerührt und sehr glücklich nahm Erika Schirmer die Glückwünsche entgegen. (Foto: Ilona Bergmann)

Frau Erika Schirmer wurde 1926 in einem schlesischen Dorf in der Nähe von Grünberg, dem heutigen Zielona Góra, geboren. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges fand sie in Nordhausen ihr neues Zuhause. Frau Schirmer arbeitete ab 1948 viele Jahre als Kindergärtnerin und Sonderpädagogin. Um Kindern und Jugendlichen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen bessere Therapiemöglichkeiten zu bieten, erarbeitete sie eine Fibel für die Behindertenpädagogik.

Angeregt von Picassos „Taube“ textete und komponierte sie 1948 das Lied „Kleine weiße Friedenstaube“, welches auch heute noch in vielen Ländern bekannt ist. Es folgten zahlreiche Lieder, Gedichte und Kurzgeschichten, die in renommierten Verlagen erschienen. Viele ihrer Werke sind dem Harz und der Stadt Nordhausen gewidmet. Damit hat Frau Schirmer Nordhausen deutschlandweit und darüber hinaus bekannter gemacht. Unter dem Pseudonym „Harzer Fingerhut“ wurden über 20 Jahre lang Verse von Frau Schirmer in der „Thüringer Allgemeinen“ veröffentlicht. Für ihr literarisches Schaffen erhielt sie zahlreiche Preise, darunter den Kunstpreis des Landesverbandes der Vertriebenen für ihren Gedichtband „Heimat, die ich meine“.

Bekannt ist Erika Schirmer auch für ihre kunstvollen Scherenschnitte. Ihre Werke wurden in fast 120 Ausstellungen gezeigt, unter anderem auch auf zahlreichen Wanderausstellungen in Polen. Am 14. Oktober 2013 wurde anlässlich der Deutsch-Polnischen Tage an der Universität von Zielona Góra die Ausstellung „Scherenschnitte von Erika Schirmer“ eröffnet.

Für Ihr Engagement zur Integration von ausländischen Bürgern wurde sie 1996 von der Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth geehrt. Beim Neujahrsempfang 2007 würdigte Bundespräsident Horst Köhler ihr außerordentliches Engagement. 2011 verlieh der Gewerbeverein Nordhausen Frau Schirmer für ihr Lebenswerk den „Goldenen Roland“.

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