Meldung

Ampelschaltungen: Grüne Welle hält Straßenbauamt für unmöglich

Donnerstag, 17. November 2005, 17:40 Uhr
Nordhausen (psv) Erst nach der Auswertung der inzwischen erhobenen Verkehrszahlen könnten die Ampelschaltungen den Nordhäuser Bundesstraßen optimiert werden. Das sagte gestern Abend Frank Vogler, Abteilungsleiter Erhaltung, Betrieb und Verkehr beim zuständigen Straßenbauamt Nordthüringen, vor dem Verkehrsausschuss des Nordhäuser Stadtrates. Etwa im Jahr 2007 erst könnten die Autofahrer dann mit verbesserten Ampelschaltungen rechnen.

„Wir haben Sie heute eingeladen, weil wir ? wie viele Kraftfahrer auch? den Eindruck haben, dass die Ampelschaltungen an einigen Kreuzungen in sich nicht stimmig sind. Darüber hinaus möchten wir wissen, ob es möglich ist, einige Ampeln nachts und zu anderen verkehrsschwachen Zeiten einfach auszuschalten. Beide Fragen haben einen ökonomischen und ökologischen Aspekt“, so Ausschuss-Vorsitzender Andreas Wieninger. Wichtig wäre vor allem, an den Hauptachsen in Nord-Süd bzw. West-Ost-Richtung den Verkehrsfluss zu verbessern, und in einigen Fällen die Steuerung der Fußgänger Ampeln von automatischer Vorrangschaltung in feste Schaltzeiten umzuwandeln.

„Eine Verbesserung der Ampel-Schaltung muss es geben ? das ist keine Frage. Nur darf man keine Wunder erwarten. Die Minute hat nur 60 Sekunden. Und gibt man einem davon einige Sekunden länger `Grün´, muss man sie einem anderen wieder wegnehmen“, so Vogler zu Beginn einer Erläuterungen. Habe man nach der Wende in einem 1. Schritt die gesamte Ampeltechnik erneuert, widme man sich nun der weiteren Koordinierung der Ampelschaltungen. Dies bedürfe allerdings zuvor einer fundierten Datengrundlage der Fahrzeugströme. Die Zahlen habe man 2004 am Nordhäuser Einbahnstraßenring erheben lassen, da in den Jahren zuvor aufgrund der zahlreichen Umleitungen wegen der Vorbereitungsarbeiten zur Gartenschau das Ergebnis verfälscht gewesen wäre. Dese aufbereiteten Zahlen werde das beauftragte Ingenieur-Büro Ende November der Stadt Nordhausen, den Verkehrsbehörden und der Polizei vorstellen, „2006 werden die Ergebnisse dann verfeinert, und etwa 2006 / 2007 in die Ampel-Programme eingearbeitet“, so Vogler, der zugleich signalisierte, dass die Stadt einen Teil der Kosten für diese Schaltungs-Optimierung tragen müsse. Eine „Grüne Welle“ entlang der Bundesstraßen schloss Vogler aus, das sei nicht möglich: „Zum Beispiel ist zu Spitzenzeiten das Verkehrsaufkommen so hoch, dass nichts weiter bleibt, als den Verkehr an einer Ampel aufzuhalten, damit die nächste Kreuzung nicht komplett zugefahren wird. Deshalb ist es auch kein Fehler, wenn man an einer Kreuzung warten muss, obwohl man doch eigentlich `Grün´ haben könnte“, erklärte Vogler.

Mit Blick auf die Forderung, zu verkehrsschwachen Zeiten Ampeln einfach auszuschalten, bot Vogler an, gemeinsam mit der Verkehrsbehörde die entsprechenden Kreuzungen zu begutachten. „In Einzelfällen ist das sicher möglich, aber man muss die Sicherheit der Fußgänger im Blick behalten, und auch an unübersichtlichen Kreuzungen ist es sicher nicht so einfach möglich, die Ampeln nachts außer Betrieb zu nehmen.“
Wir verwenden Cookies um die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren und geben hierzu Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an Partner weiter. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Impressum und der Datenschutzerklärung.