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Tourismus-Beschilderung im Landkreis Nordhausen: Verwunderung im Ausschuss: Mit Thüringer Geldern für kommerzielle Unternehmen aus Niedersachsen werben?

Donnerstag, 28. Februar 2008, 14:08 Uhr
Nordhausen (psv) Muss mit Thüringer Steuergeldern entlang der Landes- und Bundesstraßen im Landkreis Nordhausen 16 Mal für kommerzielle Unternehmen in Niedersachsen geworben werden? Diese Frage haben gestern die Mitglieder des Nordhäuser Stadtratsausschusses für Wirtschaft und Verkehr mit Blick auf ein Beschilderungsprojekt für Nordthüringen mehrheitlich verneint. Die Stadtverwaltung wird auf Basis dieses Votums einen Einspruch an das Thüringer Bauministerium schicken mit der Bitte um Änderung.

Anlass der Kritik sind Hinweisschilder, mit denen künftig Besucher des Landkreises Nordhausen zum „Salztal-Paradies“ in Bad Sachsa bzw. das „Vitamar“-Schwimmbad nach Bad Lauterberg gelenkt werden sollen. Bei der Beschilderung handelt es sich um ein Pilotprojekt des Freistaates für die touristische Wegweisung in Nordthüringen. Im Landkreis Nordhausen sollen diese braunen Schilder auf touristische Ziele hinweisen. Die Wegeweisung beginnt jeweils an der Autobahn bzw. an den Bundesstraßen, setzt sich fort an Kreuzungen und wichtigen Abbiegungen.

Aus zwei Gründen kritisiere man die Entscheidung, so Ausschuss-Vorsitzender Andreas Wieninger: „Zum einen sind beide Erholungseinrichtungen kommerziell ausgerichtet und befinden sich in direktem Wettbewerb zu unserem Badehaus. Zum zweiten: Wo liegt der touristische Wert dieser Einrichtungen? Für das regionale Publikum sind die schönen Bäder sicher wichtig, aber einen überregionalen touristischen Rang - wie etwa das Kloster Walkenried - haben sie sicher nicht“, so Wieninger. Hinzu komme, dass die Kommunen wahrscheinlich für Wartung, Erhalt und Reparatur der Schilder aufkommen müssten.

Von einer überregionalen touristischen Bedeutung sei man zumindest bei Stadtverwaltung Nordhausen ausgegangen. Deshalb habe man die Traditionsbrennerei, die Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“ und die Harzer Schmalspurbahnen für die Beschilderung angemeldet - wie auch den Nordhäuser Roland. Der sei aber nicht in die Auswahl gekommen.
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