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Edgar Knobloch ist Träger des Ilsetraut-Glock-Grabe-Preises 2009

Montag, 21. September 2009, 13:56 Uhr
Preisträger (Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen) Preisträger (Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen)
Preisträger (Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen) Preisträger (Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen)
Zum Bild: Die beiden Preisträger Edgar Knobloch und Nikola Dicke (2. und 3.v.l.) mit Susanne Hinsching und Wolfgang Asche. Foto: Patrick Grabe, Pressestelle Stadt Nordhausen

Nordhausen (psv) Edgar Knobloch aus Leipzig ist der diesjährige Preisträger des Ilsetraut-Glock-Grabe Grafik-Preises. Der Preis wurde am Sonntag im Nordhäuser Kunsthaus Meyenburg verliehen. Den Förderpreis der Kreissparkasse bekam Nikola Dicke aus Osnabrück.

Insgesamt hatten sich 109 Künstler am Wettbewerb beteiligt – die Auslobung des Preises war damit in diesem Jahr auf eine große Resonanz gestoßen. Die Werke von 10 Künstlern, die in die engere Auswahl gekommen waren, werden bis zum 1. November im Kunsthaus gezeigt. Der Preis ist dotiert mit 1500 Euro. Der Kreissparkassen-Förderpreis mit 1000 Euro. Knobloch erhielt den Preis für seine Kohlezeichnungen aus der Serie „Sils“ und „ohne Titel“, die er im Jahr 2008 gefertigt hatte.

In ihrer Laudatio sagte Kunsthistorikerin Susanne Hinsching vom Kunsthaus Meyenburg, mit „Sils“ nehme Knobloch Bezug auf den gleichnamigen Ort in Graubünden, in dem Friedrich Nietzsche gelebt und gearbeitet habe. „Im Umgang mit dem Material werden die zeichnerischen Fähigkeiten des Künstlers deutlich, mit denen er seine Bildmotive gekonnt umsetzt. Seine eher kleinformatigen Kohlezeichnungen offenbaren eine faszinierende Kombination aus Gegenständlichkeit und Abstraktion. Die Unwirtlichkeit und Kargheit von Hochgebirgslandschaften faszinierten Knobloch schon länger. Es geht ihm aber nicht um die abgebildete Wiedergabe der Landschaft, sondern von der Landschaft das Bild zu zeigen, das er darin sieht“, sagte Frau Hinsching.

Die Arbeiten „ohne Titel“ zeigten von Menschenhand zerstörte Böden und Landschaften. „Knobloch schafft es in seinen Kohlezeichnungen in den strukturierten Flächen durch geringe Schattierungen und den gekonnten Einsatz einer kleinen weißen Fläche starke perspektivische Tiefe und Dreidimensionalität zu erzeugen. Das Besondere an Knoblochs Zeichnungen ist eigentlich das Unspektakuläre. Ihm gelingen außergewöhnliche Einsichten, die abstrahiert und realistisch zu gleich sind. Entscheidend ist die perfekte technische Umsetzung“, so die Laudatorin.

Die Würdigung von Nikola Dicke übernahm Wolfgang Asche, Vorstand der Kreissparkasse Nordhausen. Die Auszeichnung bekomme Frau Dicke zum einen für Kreidezeichnungen, zum anderen für die Glasbilder der Reihe „Bunker 11“.

Dickes künstlerische Ausdruckskraft komme eindrucksvoll insbesondere bei ihrer Technik der Dia-Zeichnung zum Ausdruck. „In denen bearbeitet sie rußgeschwärzte Diarahmen-Gläser durch Kratztechnik, die sie anschließend durch Projektion vergrößere. „Durch diese ungewöhnliche Kombination von Zeichnung und Bildprojektion erreicht die Künstlerin eine Integration des Lichts in die Grafiken“, sagte Asche.

Das besondere an den Kreidezeichnungen sei die Wahl der Ausschnitte der Bildmotive, die die Wiedererkennung auf den ersten Blick nicht leicht mache. „Dabei wählt die Künstlerin Alltägliches als auch Nicht-Alltägliches und rückt das Dargestellte durch ihre Sichtweise in den Mittelpunkt der Werke. Der Betrachter erlebt so das Dargestellte durch den Blick der Künstlerin neu.“
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