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Noch mehr Frauen in der Kunst: Kabinett-Ausstellung im Kunsthaus-Keller noch bis 20. April

Donnerstag, 10. April 2014, 14:52 Uhr
Nordhausen (psv) Das Kunsthaus Meyenburg präsentiert nicht nur die Werke von Ilsetraut Glock und 33 zeitgenössischen Künstlerinnen, sondern in einer Kabinett-Ausstellung im Kunsthaus-Keller auch 10 Gemälde und 12 Grafiken von zwei Künstlerinnen, die ihr Wirken vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten. Beide Künstlerinnen waren hauptsächlich in Nordhausen tätig, Maria Schmidt-Franken und Maria Becker-Diedelt.
Diese Kabinett-Ausstellung ist bis zum 20. April im Kunsthaus-Keller, die Werke von Ilsetraut Glock und weiteren 33 Künstlerinnen bis zum 31. Mai zu sehen. Das sagte jetzt Kunsthausleiterin Susanne Hinsching.

Maria Schmidt-Franken wurde 1888 in Nürnberg geboren. Nach ihrem Umzug nach München studierte sie an der Landwirtschaftsschule der Russin von Strechiné und war sogar Mitglied der Pariser Akademie der Künste. Ihre künstlerische Laufbahn begann mit Landschaftsstudien, die sie vor allem im Dachauer- und Tölzer Moor machte. Hier entstand ihre Liebe und Verbundenheit zur Natur, die sie dann später auch mit ihren Bildern vom Harz fortsetzte. Aber auch ihre Italienreise 1911 wirkte sich nachhaltig auf ihre Kunst aus, vor allem in der Darstellung von Lichtstimmungen. Mit einem kleinen Umweg über Weimar kam Maria Schmidt-Franken am 27.1.1916 nach Nordhausen. Trotzdem unternahm in der Folgezeit sie immer wieder Studien-Reisen an die Nordsee oder in die Lüneburger Heide sowie nach Hamburg und Dresden. Sie wurde Mitglied des Nordhäuser Kunstvereins und stellte regelmäßig in ihrem Atelier sowie in Nordhäuser Buchhandlungen aus. Sie war auch die Kunstlehrerin von Ilsetraut Glock, der Werke im Erdgeschoss zu sehen sind. Maria Schmidt-Franken starb am 27.3.1967 in Nordhausen. Einige der Landschaftsstudien aus dem Harz und dem Umland von Nordhausen, die ab 1930 entstanden sind, sind jetzt im Kunsthaus-Keller in einer Kabinett-Ausstellung zu sehen. Sie zeigen die Faszination der Künstlerin für die Harzer Landschaft wie den Ölgemälden „Bei Schierke“ und „Brockenblick“ ebenso wie für stimmungsvolle Meereslandschaften oder Stadtansichten, wie dem „Blick auf die Blasii-Kirche“.

Neustadt (Foto: Maria Becker-Diedelt) Neustadt (Foto: Maria Becker-Diedelt)
Zum Bild: Maria Becker – Diedelt, Tor in Neustadt am Harz, Zeichnung)

Maria Becker-Diedelt wurde am 5.4.1891 in Nordhausen geboren. Sie absolvierte von 1909 – 1913 ihr Studium an der Akademie Kassel und war anschließend mehrere Jahrzehnte als Kunsterzieherin und Turnlehrerin im Schuldienst in Nordhausen tätig. In den 1960er Jahren arbeitete Maria Becker-Diedelt beim Evangelischen Kirchenkreises Nordhausen. Sie starb am 11.7.1980 in Bleicherode. Die langen Jahre des Berufsverbots nutze Maria Becker-Diedelt so gut es unter damaligen Verhältnissen möglich war, zu schöpferischer, künstlerischer Tätigkeit. Ihr größtes Problem in den Nachkriegsjahren war der Mangel an geeigneten Mal- und Zeichenutensilien. So sieht man auch in der Ausstellung Zeichnungen, die auf ausgefranzten Papier oder Zettel gemalt sind. Maria Becker-Diedelt fühlte sich Zeit ihres Lebens sowohl ihrer Heimatstadt als auch ihrer Kirchengemeinde verbunden. Die Zerstörung Nordhausens setzte ihr sehr stark zu, vielleicht auch weil das historische Nordhausen häufig das Motiv ihrer Bilder war. Neben den Einblicken in das „alte Nordhausen“ wie z.B. „Die Pfaffengasse“ oder „Die Kutteltreppe“ sowie auf Gebäude, die es schon längst nicht mehr gibt, schuf sie auch Aquarelle mit idyllischen Landschaften um Neustadt am Harz.

Das Kunsthaus Meyenburg ist auch am Karfreitag und Ostersonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am Ostermontag bleibt das Kunsthaus geschlossen.



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