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Neue Sonderausstellung im Museum Flohburg: „Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“

Mittwoch, 27. März 2024, 15:22 Uhr
Neue Sonderausstellung im Museum Flohburg: „Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“ (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Neue Sonderausstellung im Museum Flohburg: „Orte des Erinnerns. Nordhausen April 1945“ (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Nordhausen (psv) Die Erinnerungs- und Gedenktage im April werden in diesem Jahr durch die Sonderausstellung „ORTE DES ERINNERNS - Nordhausen April 1945“ begleitet. Die Vernissage der Ausstellung findet am Donnerstag, 4. April 2024, um 17.00 Uhr, in der FLOHBURG | Das Nordhausen Museum, Barfüßer Straße 6, 99734 Nordhausen, statt. Anhand von 15 Beispielen zeigt die gemeinsame Ausstellung des Museums Flohburg und des Stadtarchivs Nordhausen die tiefgreifenden Eingriffe ins Stadtbild 1945 und damit verbundene menschliche Schicksale mit historischen Abbildungen, Videorekonstruktionen, Originaldokumenten und aktuellen Aufnahmen. Kuratiert wird die Ausstellung von Nico Schluter aus Amstelveen in den Niederlanden.

Sein Vater, George Schluter, war seit August 1943 Dienstverpflichteter bei der MBA, der Machinenbau und Bahnbedarf Aktiengesellschaft, in der Kasseler Straße, der heutigen die Freiherr-vom-Steinstraße. George Schluter erlebte die Angriffe vom 3. und 4. April 1945 am Stadtrand. Nach der Befreiung durch die US-Amerikaner warteten er und weitere Dienstverpflichtete fünf Wochen im Lager Dora auf ihre Repatriierung. Die im Familienbesitz befindlichen Tagebücher geben Zeugnis vom Aufenthalt in Nordhausen und waren Grund für das Interesse Nico Schluters an der Stadt und ihrer Geschichte.
Im Rahmen der Vernissage wird er sein didaktisches Vorgehen zur Erstellung der Kompilationsfotos vorstellen. Ein Foto zeigt die Stadt vor und eines nach den Angriffen. Diese Fotos bilden die Basis für den digitalen Teil der Ausstellung.

Vor 79 Jahren war Nordhausen Ziel von zwei schweren Luftangriffen am 3. und 4. April 1945 durch die britische Royal Air Force. Die Stadt wurde schwer zerstört und tausenden Menschen kostete dies das Leben, unter ihnen viele Häftlinge des KZ Mittelbau-Dora und Zwangsarbeiter, die in der Stadt zur Zwangsarbeit eingesetzt und nahe der „Boelcke“-Kaserne untergebracht waren. Eine Woche später wurde die Stadt von Einheiten der US-Armee besetzt. Die Luftangriffe stehen damit in Nordhausen auch für das Ende des Zweiten Weltkrieges und machen gegenwärtig und auch in Zukunft Evakuierungen und Entschärfungen von Bombenblindgängern im Stadtgebiet notwendig. Der folgende Wiederaufbau war in vielen Stadtteilen ein Neuaufbau, zu groß waren die Zerstörungen. Trotzdem lässt sich an vielen Stellen Nordhausens das historische Erbe der Luftangriffe noch sehen oder konnte zumindest wieder sichtbar gemacht werden.

Die Ausstellung in der Flohburg flankiert damit die für 2024/2025 erwartete Ergebnispräsentation des seit 2019 laufenden städtischen Forschungsprojektes zu den Luftangriffen auf Nordhausen, das der Stadtrat im Dezember 2018 beschloss. Sie schreibt zugleich die 2022 gestartete Webpräsentation zum Thema fort.
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