Meldung

Infoveranstaltung des TLUBN zur Strukturerkundung Erdfall Nordhausen

Dienstag, 07. November 2023, 14:34 Uhr
Nordhausen (psv) Am 19. Februar 2016 ereignete sich auf dem Gelände der Service-Gesellschaft des Landkreises Nordhausen ein Erdfall mit einem Durchmesser von 20 m und einer Tiefe von bis zu 13 m. Im März 2021 kam es zu einer weiteren lateralen Erweiterung des Erdfalls, als Resultat dessen die verbleibenden Gebäude in Teilen weiter nachstürzten. Das Gelände um den Erdfall ist seither abgesperrt. Auf Betreiben der Stadt Nordhausen und mit Blick auf die aktive Gefahrenabwehr, führte das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) eine Untersuchung der geologischen Rahmenbedingungen für das Auftreten eines derartigen Erdfalles im Stadtgebiet von Nordhausen durch. Die ersten Arbeitsergebnisse werden jetzt am 11. November 2023, um 10:00 Uhr, im Ratssaal des Bürgerhauses der Stadt Nordhausen, Nikolaiplatz 1, durch das Projektteam des TLUBN, Referat 82 - Angewandte Geologie, Georisiken, Dr. Christian Dumperth, Frank Hühne und Ina Pustal öffentlich vorgestellt.
Erdbohrung am Erdfall in Salza (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Erdbohrung am Erdfall in Salza (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen)
Zur Informationsveranstaltung am 11. November 2023 können interessierte Bürgerinnen und Bürger Einblick in den aktuellen Arbeitsstand nehmen. Es wird ein Bohrprofil der Bohrung ausgedruckt und komplett für 474,7m zur Ansicht ausgelegt. Dazu werden drei Kernkisten mit auslaugungsfähigen Anhydrit, Salz und dem nicht mehr auslaugungsfähigen Übergang ins Grundgebirge (Rotliegendes) zur Veranschaulichung ausgestellt.

Folgende Maßnahmen wurden durchgeführt:
  • Kernbohrung bis 600 m Tiefe durch die gesamte Zechstein-Formation, an welche die Auslaugungsprozesse (unterirdische Ablaugung der Sulfate und Salze) gebunden sind.
  • Seismische Messungen entlang von 6 Profilen mit einer Gesamtlänge von ca. 20 km zur Lokalisierung der geologischen Strukturen


Die Erarbeitung einer Gefahrenhinweiskarte Subrosion für die Ortslage Nordhausen-Salza wird noch Zeit in Anspruch nehmen. Diese wird nach Fertigstellung des Ergebnisberichtes der Stadtverwaltung Nordhausen übergeben.
Der Entwurf eines Strukturmodells wird vorgestellt. Die dazu im Hintergrund laufende Modellierung ist kompliziert und aufwendig. Dabei werden verschiedene Daten zusammengeführt.
Erdfall in Salza (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Erdfall in Salza (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen)
Rückschlüsse auf eine mögliche Gefährdungssituation an der Erdoberfläche werden durch die Kombination der beauftragten Messungen gezogen. Die Informationen aus der Bohrung werden über die seismischen Profile in die Fläche des OT Salza übertragen und berechnet. Störungszonen, an die die mögliche Subrosion gebunden ist, werden ausgehalten.
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