Meldung

Faktenlage zum Vereinshaus "Thomas Mann"

Montag, 01. März 2021, 13:18 Uhr
Th. Mann Vereinshaus (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Th. Mann Vereinshaus (Foto: Stadtverwaltung Nordhausen) Zur jüngeren Geschichte des Vereinshauses "Thomas Mann"

Haus und Grundstück wurden nach Verkauf durch die Treuhandnachfolgeorganisation BVS im Jahr 1998 mit notariellem Vertrag (der Kulturbund der DDR wurde als Sondervermögen des Bundes betrachtet) an die Stadt Nordhausen übertragen. Die Übertragung erfolgte, nachdem die BVS das Objekt dem Kulturbund zum Kauf angeboten hatte. Der Kulturbund hatte zu dieser Zeit - dem Vernehmen nach aus mangelnden Geld - sowohl den Kauf und damit Verbunden die Unterhaltungen als auch die anstehenden Sanierungen, abgelehnt. Es ist zu konstatieren, dass jahrzehntelang nichts in den Standort investiert wurde.
Seit 1998 stellte die Stadt Nordhausen das Objekt wie bisher den Vereinen kostenfrei zur Verfügung. Der Kulturbund wurde/wird hier vertreten durch Herrn Jost Rünger und hatte eine vertragliche Nutzung mit einer Art „Bewirtschaftungsvertrag“. Notwendige Reparaturen einschließlich Außenpflege wurden allerdings alle von der Stadt ausgeführt. Es gab auch einige gewerbliche Vermietungen, so z.B. für eine Fahrschule und die Gaststätte, die allesamt in den zurückliegenden Jahren beendet wurden. Die jüdische Gemeinde hatte ebenfalls im Vereinshaus ihren Stammsitz in Nordhausen und ist inzwischen Aufgrund relevanter Sicherheitsvorgaben des Landes umgezogen.

Im Rahmen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist jegliches Vereinsleben durch das Land untersagt. Wann ein dieses Vereinsleben in der Stadt Nordhausen und seiner Ortsteile wieder stattfinden kann, hängt an den Vorgaben von Bund und Ländern und wird nicht durch die kreisangehörige Stadt Nordhausen entschieden.

Beschlussfassung des Stadtrates zum Aufbau eines soziokulturellen Zentrums für die Stadt Nordhausen im Jugendklubhaus und Umsetzung durch die Stadtverwaltung
Der Stadtrat der Stadt Nordhausen hat in seiner Dezember-Sitzung im Jahr 2020 den Kreisjugendring Nordhausen e.V. mit dem Aufbau eines soziokulturellen Zentrums für die Stadt Nordhausen im Jugendklubhaus, Käthe-Kollwitz-Straße 10, beauftragt. Dazu sollen die Vereine, die derzeit das Vereinshaus „Thomas Mann“ nutzen, zu den gleichen Konditionen in das Jugendklubhaus überführt werden. Während der Dauer der Förderung gelten diese Bedingungen auch für andere Vereine mit Sitz in Nordhausen. Dafür erhält der Kreisjugendring als Träger eine Projektförderung für das Jahr 2021 in Höhe von 20.000 €. Zugleich wird ihm die Option auf Weiterführung der Maßnahme zugesichert und die Zuwendungssumme für die Jahre 2022 und 2023 im Haushalt geplant. Darüber hinaus wird sich die Stadt einmalig im Jahr 2020 an der materiellen Ausstattung zur Einrichtung des soziokulturellen Büro- und Konferenzbereiches sowie den notwendigen Renovierungsarbeiten in Höhe von 10.000 € beteiligen. Die Notwendigkeit des Ausbaus des Jugendklubhauses zu einem Zentrum kultureller und sozialer Vielfalt für Nordhausen sei eine Konsequenz aus der Entwicklung und der gesamtgesellschaftlichen Wandlung der vergangenen Jahre im Kultur-, Freizeit- und Sozialbereich in der Stadt Nordhausen, heißt es in der Begründung des Beschlusses.
Mit seiner zentralen Lage und der bereits traditionell gewachsenen Akzeptanz sei das „Jugendklubhaus“ unabdingbar geeignet, diese Funktion zu übernehmen. Aufgrund der Nutzung der Veranstaltungs- und Kulturräume durch Bürger unterschiedlicher Milieus, Generationen und Ethnien soll das Jugendklubhaus so zu einem Ort kultureller und künstlerischer Praxis, Vielfalt und Begegnung werden. Der Kreisjugendring übernimmt dabei als Partner die Aufgabe der Begleitung und Beratung, der Koordination und Organisation.

Dieser Beschluss wird nun durch die Stadtverwaltung umgesetzt. Daher ist ein Betreten der Räumlichkeiten des Vereinshauses ab dem 01.03.2021 nur noch nach Rücksprache und in Begleitung eines Beschäftigten der Stadtverwaltung Nordhausen möglich. Abstands- und Hygieneregeln sind dabei zu beachten.

Rückblick zur Diskussion mit den Nutzenden Vereinen
Ein kurzer Rückblick auf die letzten 365 Tage (Stadtratsanfrage). Am 31.01.2020 fand im Vereinshaus "Thomas Mann" eine Anlaufberatung zur Freilenkung des Hauses mit den Nutzenden des Hauses statt. In dieser Beratung wurden den nachstehenden Nutzern drei Besichtigungstermine (3.3.2020; 5.3.2020 und 7.3.2020) zur Besichtigung von Räumlichkeiten im Jugendklubhaus (JKH), Käthe-Kollwitz-Straße, angeboten und die gewünschten Anforderungen erfragt. Die Besichtigungen ergaben folgenden Sachstand für eine zukünftige Nutzung im JKH:
  • BUND Kreisverband NDH: möglich, Besichtigung noch offen
  • Aquariumsverein Vivarium Rossmässler: möglich, Besichtigung noch offen
  • IG Ornithologen: Nutzung im JKH möglich
  • Deutscher Alpenverein: Nutzung im JKH möglich
  • KgSp Beethovenring: Nutzung im JKH möglich
  • Geschichts- Alterumsverein: KEINE Nutzung im JKH; als Alternativ Tabakspeicher favorisiert
  • FG Mykologie: Nutzung im JKH möglich
  • IG Hardanger: Nutzung im JKH möglich
  • IG Doppelkopf: Nutzung im JKH möglich
  • AK Heimische Orchideen: Nutzung im JKH möglich
  • Fotoklub: Nutzung im JKH möglich
  • Kulturbund e.V.: Nutzung im JKH möglich
  • Harzklubzweigverein: Nutzung im JKH möglich
  • ADFC: möglich, Besichtigung noch offen
  • NABU: ungeeignet, es wird daher keine Raumgröße und Platzkapazität angemeldet

Wir verwenden Cookies um die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren und geben hierzu Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an Partner weiter. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Impressum und der Datenschutzerklärung.