Ortsteile

Hörningen

Das Hörninger Dorfgemeinschaftshaus mit den Feuerwehrräumen und der Kirche. (Foto: Nordhausen) Das Hörninger Dorfgemeinschaftshaus mit den Feuerwehrräumen und der Kirche. (Foto: Nordhausen) Der Ortsteil Hörningen mit seinen rund 220 Einwohnern liegt etwa acht Kilometer nordwestlich von Nordhausen im südlichen Vorland des Harzes und direkt am Gipskarst-Naturschutzgebiet „Sattelköpfe“ - „Hörninger Kuppen“.

Hörningen wird 1238 erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. und 13. Jahrhundert wird der Ort von dem Fronherrn Werner von Salza, genannt Scheberstein, verwaltet. Um sich eine Gruft im Kloster Walkenried zu sichern, vermacht er seine Besitzungen dem Kloster Walkenried. Bis 1425 ist Hörningen katholisch – mit der Zerstörung des Klosters Walkenried im Bauernkrieg, an dem sich auch die Hörninger Bauern beteiligen, kommt der Wechsel zum evangelischen Glauben.

Im Jahre 1450 werden die Hörninger Bauern durch die dritte Nordhäuser Statutenversammlung verpflichtet, für jeden gangbaren Pflug eine Fuhre Steine nach Nordhausen zu bringen - davon zeugen drei Steinbrüche, die noch heute im Grundbuch eingetragen sind. Die Hörninger Steine sind unter anderem Teil der Nordhäuser Stadtmauer.

1648 erhält der Kurfürst von Brandenburg die Grafschaft Hohnstein und damit auch Hörningen. Bald darauf wird die Grafschaft Hohnstein an den schwedischen Oberst Johann von Sayn-Witgenstein verschenkt und im Jahr 1699 vom Sohn des Kurfürsten zurückgekauft. So war der Ort im Laufe der Jahrhunderte geprägt von wechselnden Feudalherren, Kriegen und Katastrophen, wie zum Beispiel die Pest 1626, der 60 Hörninger zum Opfer fielen.

Am 12. Mai 1737 stürzt die baufällige Kirche im Ort ein. Sie wird 1752 wiederaufgebaut.

Nach dem 2. Weltkrieg ist Hörningen der Ort mit den meisten Umsiedlern. 1959 und 1960 werden zwei LPGen – „Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften“ – gegründet, die sich 1961 zu einer LPG zusammenschließen.

Da Hörningen keine Großgrundbesitzer hat, gibt es damals im Ort keine Enteignungen und auch keine Bodenreform. Die Eingemeindung Hörningens nach Herreden wird 1963 rückgängig gemacht – Hörningen wird damit wieder selbständige Gemeinde. Der Grund für die Revision: Hörningen liegt in der sogenannten 5-Kilometer-Sperrzone der innerdeutschen Grenze.
Im Rahmen der Neugliederung des Landes Thüringen zum 1. Juli 1994 wird Hörningen nach Nordhausen eingemeindet.

Hörninger Kuppen (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Hörninger Kuppen (Foto: ©Stadtverwaltung Nordhausen) Neben dem Gipskarst-Naturschutzgebiet Sattelköpfe (Hörninger Kuppen) liegt das Naturdenkmal Großes Seeloch in unmittelbarer südwestlicher Nachbarschaft. Das Seeloch ist eine Karsterscheinung mit 17 Meter Tiefe.

Der Ort Hörningen bietet von den Sattelköpfen – ca. 500 m vom Ort entfernt – einen herrlichen Rundblick in Richtung Brocken, Hainleite und Kyffhäuser. Auf einem ein Kilometer langen Rundwanderweg im Naturschutzgebiet kann jeder Wanderer die bizarren weißen Felsen, trichterförmigen Vertiefungen und die Artenvielfalt von seltenen und vom Aussterben bedrohten Pflanzen und Tieren bewundern. Die Hörninger Kuppen sind Teil des Karstwanderweges, der den Landkreis Nordhausen auf einer Länge von 56 Kilometern in Ost-West-Richtung durchquert. Der Karstwanderweg mit Stempelstelle führt durch dieses Gebiet und wird von vielen Besuchern aus nah und fern genutzt. Der Gipsabbau bedrohte jedoch diese Natur. Spontan bildete sich 1990 eine Bürgerbewegung, die mit Unterschriftensammlungen und Protestschreiben die Erhaltung dieser einmaligen Natur forderte. Mit Erfolg! Im Februar 1991 wurde das Naturschutzgebiet Sattelköpfe in der Gemarkung Hörningen und Woffleben vom Thüringer Landtag beschlossen. 2011 wurde die Gemarkung in den erweiterten neugegründeten Naturpark Harz integriert.
Neben dem Gipskarst-Naturschutzgebiet Sattelköpfe (Hörninger Kuppen) liegt das Naturdenkmal Großes Seeloch in unmittelbarer südwestlicher Nachbarschaft,. Das Seeloch ist eine Karsterscheinung mit 17 m Tiefe.
Im Ortsteil stehen ein Dorfgemeinschaftshaus mit Küche und 50 Plätzen, ein Schützenhaus, sowie der Grillplatz mit je 100 Plätzen den Vereinen und für Veranstaltungen zur Verfügung

Es wird überliefert, dass die Hörninger bei einem Apotheker in Nordhausen ein Gewitter kaufen wollen. Der pfiffige Apotheker verkaufte ihnen daraufhin eine brummende Hummel. Seit dieser Zeit werden die Hörninger im Volksmund die „Hummeln“ genannt.

Vereine:
  • Kulturverein Hörninger Hummeln e. V.
  • Freiwillige Feuerwehr Hörningen
  • Schützenverein Hörningen 1996 e. V.
  • Jagdgenossenschaft Hörningen
  • Waldgenossenschaft „Urgemeinde Hörningen“
  • Landfrauen Hörningen

Veranstaltungen:
  • Osterfeuer
  • Erntedankfest
  • Schützenfest
  • Hörninger Lindenfest
  • Hörninger Kirmes
  • Hörninger Weihnachtsmarkt


Ansprechpartner:
Ortsteilbürgermeister
Norbert Helmke
Dorfgemeinschaftshaus
Teichstraße 29
99734 Nordhausen / OT Hörningen
Telefon: 03631 / 988523
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