Flohburg | Das Nordhausen Museum
Nordhausen vor der Zerstörung bis heute
Sonderausstellung des Geschichts- und Altertumsvereins Nordhausen
Am Donnerstag, 18. Mai 2017 wird um 19:00 Uhr in unserem Stadtmuseum eine neue Sonderausstellung mit historischen Großfotos und aktuellen Abbildern von Alt-Nordhausen eröffnet. Die Anregung von Dr. Dirk Schmidt aus Aumühle zu dieser spannenden Schau griff der Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein unter Hans-Jürgen Grönke lebhaft auf und setzte diese Idee in Zusammenarbeit mit der Flohburg | Das Nordhausen Museum mit viel Engagement in die Realität um.
Mehr als 70 Jahre nach der Zerstörung unserer Stadt 1945 bilden große, meist private historische Ansichtskartensammlungen die Grundlage zu dieser umfassenden Ausstellung des alten Nordhausens vor April 1945.
Noch leben ja Nordhäuser, die sich an das damalige Bild der Stadt zu ihrer Kindheits- und Jugendzeit erinnern. Sicher werden bei ihnen viele Reminiszenzen wach und können so an Jüngere weiter gegeben werden.
Für heutige wie auch künftige Generationen ist der in der Ausstellung beispielhaft mögliche Vergleich von Straßenmotiven von damals und heute anhand überlieferter mit aktuellen Fotografien bedeutsam und lehrreich. Stadtgeschichte und Städtebau können konkret nachvollzogen und vom selben Standpunkt der Fotografen beurteilt werden. Wurde der zerstörte Großteil Nordhausens ja nach dem II. Weltkrieg vollkommen und mit immensem Aufwand umgestaltet. Darüber wird die ab Ende Mai 2017 im Bürgerhaus zu sehende Sonderausstellung zum Planungsstab Friedrich W.A. Stabe umfassend informieren. Nach dem Krieg hat die zentrale Stadtplanung – namentlich jene des Planungsstabes Stabe die Mitte der Stadt völlig neu strukturiert. Die alten Straßenzüge sind verschwunden, die frühere Anpassung der Bebauung an die Landschaft der Stadtfläche ist durch Planierung und Beseitigung (z. B. Lesserstiege, Bahnhofstraße, Vor dem Vogel, Rautenstraße, Kornmarkt, Töpferstraße usw.) teilweise nicht mehr erkennbar.
Damit leisten praktisch beide – wenn gleich sehr unterschiedliche – Ausstellungen gemeinsam einen einzigartigen Beitrag zum 1090. Gründungsjubiläum der Stadt im Jahre 927 und die Alt-Nordhausen-Schau mit dem Verweis auf Wohnstätten von Luthers Freunden im Südharz zugleich auch zum 500. Reformationsjubiläum.
Die Ausstellung ist nur mit Unterstützung von Sammlern und Förderern möglich geworden. Unser Dank gilt dem Förderverein Alte Kanzlei Bleicherode e.V., der Stiftung Kreissparkasse Nordhausen, dem Humboldt-Gymnasium. Das Stadtarchiv Nordhausen und andere Leihgeber stellten Bildvorlagen zur Verfügung.