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Städtekooperation: „Je größer die Distanz, desto lauter muss man rufen“

Donnerstag, 22. Januar 2004, 14:13 Uhr
Städtekooperation: „Je größer die Distanz, desto lauter muss man rufen“ (Foto: nnz) Städtekooperation: „Je größer die Distanz, desto lauter muss man rufen“ (Foto: nnz) NORDHAUSEN (psv) Eine gemeinsame festliche Sitzung der Stadträte von Nordhausen und Sondershausen bildete gestern abend den Rahmen für den offiziellen Abschluss einer Städtekooperation zwischen Nordhausen und Sondershausen.

Im Bürgersaal des Nordhäuser Neuen Rathauses setzten Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke und Sondershausens Bürgermeister Joachim Kreyer ihre Unterschriften unter den Vertrag. Beide Städte behalten trotz Kooperation ihre Eigenständigkeit.

„Je größer die Distanz, desto lauter muss man rufen“, sagte die Nordhäuser Oberbürgermeisterin Barbara Rinke. Für Sondershausen und Nordhausen liege nicht nur Erfurt fast gleich weit entfernt. Mit der Kooperation habe sich Nordthüringen eine gemeinsame starke Stimme gegeben, beide Städte seien der Motor der Region. Der Kooperationsvertrag sei auch das Symbol einer bereits seit vielen Jahren laufenden Zusammenarbeit beider Kommunen vor allem auf den Bereichen Kultur und Wirtschaftsförderung. Mit dem Städtebund bündele man die Kräfte, bewahre sich damit Handlungsräume und stelle die Weichen in Richtung Vorwärtsentwicklung. Sie hoffe, so die Oberbürgermeisterin, dass von der Städte-Kooperation auch ein Signal in beide Kreise hinein gegeben werde.

Bürgermeister Kreyer ging in seinem Grußwort mit Verweis auf die Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbH und dem BIC (Business and Innovation Centre) auf gemeinsame Vorhaben ein und rief die Menschen beider Städte zum gegenseitigen besseren Kennen lernen auf. „Nordhausen ist nicht nur die graue Industriestadt, wie viele Sondershäuser meinen; genauso wenig wie Sondershausen nur das verschlafene Residenzstädtchen ist, was viele Nordhäuser denken“, sagte Kreyer.

Durch die Bündelung der Kräfte ? so der Vertragstext - sollen die bestehenden Ressourcen besser genutzt und gemeinsame strategische Entwicklungsziele gefunden, abgestimmt und umgesetzt werden. Beide Städte, so heißt es in der Präambel, wollten „ihre Kräfte bündeln“ und „zukünftig ihre Positionen im Standortwettbewerb durch zunehmend enges, abgestimmtes Handeln weiter festigen und ausbauen.“

Schwerpunkte der Zusammenarbeit seien Landes-, Regional- und Flächennutzungsplanung beider Städte, die Infrastruktur, Wirtschaftsentwicklung, der Kultur und Tourismus, Soziales und Sport sowie die Verwaltungsstrukturen.

Organe des Städtebundes sind der „Rat der Bürgermeister“ und die Arbeitsausschüsse. In beiden Gremien werden die Entscheidungen einstimmig gefasst, jeder Vertragspartner hat eine Stimme. Der Rat der Bürgermeister tagt zum 1. Mal am 26. Februar in Nordhausen.

Den Vorsitz im „Rat der Bürgermeister“ nehmen jährlich alternierend die Nordhäuser Oberbürgermeisterin und der Sondershäuser Bürgermeister ein. Der Rat bereitet gemeinsame Beschlussvorlagen vor, die dann den jeweiligen Vertretungskörperschaften zur Entscheidung vorgelegt würden. Einzelne Aufgaben kann der Rat auf die Arbeitsausschüsse übertragen, die nach Bedarf und zeitlich befristet durch den Rat eingesetzt werden.

Die Vertretungskörperschaften beider Städte müssen frühzeitig durch Oberbürgermeisterin bzw. Bürgermeister über alle wichtigen Angelegenheiten im Städtebund informiert werden, wie auch über gemeinsame Planungen und Vorhaben.
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