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Hoher Besuch aus der polnischen Partnerstadt trug sich ins "Goldene Buch der Stadt Nordhausen" ein

Dienstag, 06. Oktober 2009, 09:25 Uhr
Polnische Gäste (Foto: P. Grabe) Polnische Gäste (Foto: P. Grabe)
Die polnische Delegation besuchte auch den Tabakspeicher und das Kunsthaus Meyenburg, wo Planungen für das Jahr 2010 auf dem Gebiet der kulturellen Zusammenarbeit beraten wurden.

Nordhausen (psv) „Die Freiheit wird uns nicht ein Mal für immer gegeben [....] Es gibt keine Freiheit ohne Solidarität.“ Mit diesem Zitat von Papst Johannes Paul II. ergänzten der Stadtpräsident von Ostrow-Wielkopolski, Radoslaw Torzynski und Aleksandra Kierstein die gemeinsame Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Nordhausen anlässlich der Festveranstaltung zum 20. Jahrestag des Mauerfalls im Nordhäuser Theater.

Vom 1. bis 3. Oktober weilte eine 25-köpfige Delegation aus der polnischen Partnerstadt aus der polnischen Partnerstadt Ostrów Wielkopolski in Nordhausen. Zur Gruppe gehörten neben dem Stadtpräsidenten auch der Vorsitzende des Stadtrates, Ryszard Taciak, Vertreter aller Fraktionen des Stadtrates, der Stadtverwaltung, Schul- und Kindergartenleiterinnen, Kunst- und Kulturschaffende sowie Mitarbeiter der lokalen Medien.

Zur Festveranstaltung im Stadttheater galt der polnische Delegation eine besonders herzliche Begrüßung, dabei vor allem auch Frau Aleksandra Kierstein, einer der Persönlichkeiten der politischen Wende in Ostrów und besondere Förderin der Städtepartnerschaft, und Herrn Jerzy Koralewski, einem langjährigem Mitglied der Solidarnosc-Bewegung und des Sejm, dem polnischen Parlament.

Stadtpräsident Radoslaw Torzynski äußerte sich in seinem bewegenden Redebeitrag voller Anerkennung für den zusammen beschrittenen langen Weg der Rückkehr in den Schoß eines gemeinsamen und freien Europas und nahm Bezug auf Ereignisse in Polen seit 1956, bis letztlich die Solidarnosc-Bewegung den Weg zu unumkehrbaren Veränderungen ebnete, unter großen Opfern in der Arbeiterschaft.

Weniger bekannt als die dramatischen Ereignisse in der Prager Botschaft sei vielen Deutschen die Hilfe, die Flüchtlinge zur selben Zeit in Warschau, mit großer Anteilnahme und Solidarität in der Bevölkerung, erfuhren. So erinnern sich heute noch Augenzeugen, wie es damals in Warschau war: Auf den Straßen um die Botschaft der BRD herum war eine große Menschenmenge. Die Straßen waren mit Autos aus der DDR verstellt. Saska Kepa, ein Warschauer Ortsteil, war voll mit Trabants und Wartburgs, welche die Deutschen verlassen hatten, um sich auf ihre weitere Reise in die freie Welt mit Flugzeugen und sogenannten Freiheitszügen zu begeben.

Präsident Torzynski hatte vor einigen Tagen eine ihm nahestehende Persönlichkeit gebeten, einige Worte an die Bürger der Stadt Nordhausen aus Anlass der Festveranstaltung zu übermitteln, die er im Folgenden verlas:

„Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Barbara Rinke,
Sehr geehrte Bürger der Stadt Nordhausen,

die Bewegung der "Solidarität" hat zu den ersten demokratischen Wahlen geführt, die in Polen am 4. Juni 1989 stattgefunden haben.
Es ist ein beispielloses Ereignis, dass den Anfang des Zerfalls des Kommunismus in den Ländern Mitteleuropas bedeutete und wofür Symbol der Fall der Berliner Mauer und als Konsequenz die Wiedervereinigung Deutschlands ein Symbol ist.
Vor 20 Jahren haben Polen und Deutsche die ersehnte Freiheit gewählt und die Basis für die Demokratie aufgebaut.
Anlässlich dieses wichtigen Jubiläums der friedlichen Revolution für unsere Völker wünsche ich dem Stadtrat, der Stadtverwaltung und allen Bürgern der Stadt Nordhausen viele Erfolge im gesellschaftlichen Leben, im Geiste des Friedens und Achtung der Freiheit.

Hochachtungsvoll und mit herzlichen Grüßen
unterzeichnet von
Lech Walesa“


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