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Am Sonntag um 14 Uhr in der Flohburg: Finissage: „Durchs Wort sollen wir gewinnen“ - Die Rudolstädter Medianbibel von 1541

Mittwoch, 29. August 2012, 12:58 Uhr
Nordhausen (psv) Am Sonntag, dem 2. September, findet aus Anlass der Beendigung der aktuellen Sonderausstellung zur Rudolstädter Medianbibel von 1541 im Museum Flohburg von 14 bis 16 Uhr eine Finissage statt. Das kündigte jetzt der Leiter des Museums, Jürgen Rennebach, an und lädt alle Interessierten recht herzlich ein.

„Der Bedeutung der ausgestellten bibliophilen Kostbarkeit angemessen, werden der Bürgermeister von Rudolstadt, Jörg Reichl und der Oberbürgermeister unserer Stadt, Dr. Klaus Zeh mit Grußworten erwartet“, sagt er. Ebenso werde der Leiter des Stiftarchivs und Stiftsbibliothek Zeitz, Frank-Joachim Stewing, einen Festvortrag halten zum Thema „Die Rudolstädter Bibelsammlung“ – Seltene Bibelausgaben des 15. Und 16. Jahrhunderts aus dem Besitz der Schwarzburger Fürsten und Grafen. Für den musikalischen Rahmen mit Liedern zur Gitarre sorgt der Nordhäuser Musiker Ronald Gäßlein.

Rudolstädter Medianbibel von 1541 (Foto: Ilona Bergmann) Rudolstädter Medianbibel von 1541 (Foto: Ilona Bergmann)
Das in Nordhausen ausgestellte Exemplar der von Hans Lufft gedruckten Median-Ausgabe gehört zu den herausragenden Schätzen der Historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt. Ihre Einzigartigkeit verdankt die Median-Bibel handschriftlichen Zusätzen, in denen sich hier die führenden Wittenberger Reformatoren sowie Nachfahren Martin Luthers verewigten. Neben einem Autograph Martin Luthers überliefert die Bibel Einzeichnungen von dessen Wittenberger Kollegen Philipp Melanchthon, Kaspar Cruciger und Justus Jonas sowie von Luthers Sohn Paul und dessen beiden Söhnen Johann Ernst und Johann Friedrich Luther. Die autographen Einzeichnungen fanden in im Abstand von ungefähr vierzig Jahren Eingang in die Bibel.

Der auf zwei Bände verteilte Druck ist mit einem glatten Schweinsledereinband versehen und mit Buckel und Eckbeschlägen verziert. Zu sehen ist ein Holzschnittrahmen als Titeleinfassung, der aus den vierzehn Schilden des kursächsischen Wappens gebildet wird.

Luther sah eben diese Ausgabe selbst als Abschluss seines Übersetzungswerkes an, indem er schrieb: „Denn ich gedencke nicht so lange zu leben, das ich die Biblia noch einmal muge uberlauffen. Auch ob ich so lange leben musste, bin ich doch nu mehr zu schwach zu solcher erbeit.“


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