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„Nordhäuser Nachrichten“ Nr. 1/2014 erschienen

Montag, 03. März 2014, 10:05 Uhr
###Nordhausen (psv) Die erste Ausgabe der „Nordhäuser Nachrichten. Südharzer Heimatblätter“ 2014 ist jetzt erschienen. „Leider mussten wir den Preis erstmals anpassen - um 0,70 €. Die Qualität von Papier und Bilderdruck wurde in den inzwischen mehr als 22 Jahren deutlich erhöht, zahlreiche Abbildungen, die durchweg farbig präsentiert werden, bereichern jetzt das Heft“, sagte Archivleiter Dr. Wolfram Theilemann. Seither konnte der Preis stabil gehalten werden, aber gestiegene Ausgaben in allen Bereichen machten jetzt eine maßvolle Erhöhung zwingend. Ab Heft 1/2014 beträgt der Verkaufspreis pro Heft 2,50 € oder 10,- € für 4 Hefte jährlich. Das Jahresabonnement beträgt 16 €. Dafür sei das Heft 1/2014 aber auch voller als zuvor: „Auf 20 statt wie bisher 16 Seiten geschichtlicher Detektivarbeit warten sieben Artikel darauf, von Ihnen gelesen zu werden. Wie üblich ist das Heft in der Stadtinformation und in der Buchhandlung Rose zu haben“, sagt Theilemann und gibt einen Überblick über den Inhalt des Hefts.

Amtskette (Foto: Stadtarchiv) Amtskette (Foto: Stadtarchiv) Umrahmt wird die aktuelle Ausgabe von zwei Abbildungen mit unterschiedlicher Wirkkraft. Auf dem Titelblatt ist die mutmaßliche Nordhäuser Magistratskette, jüngst in Privatbesitz in den USA aufgetaucht, abgebildet. Vielleicht gelingt es ja, sie zur Präsentation in der Flohburg | Das Nordhausen Museum zurück zu erlangen? Auf der letzten Seite findet sich ein Foto vom Ehrenmal der im 1. Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler des Nordhäuser Gymnasiums, die namentlich aufgeführt wurden.

Die geschichtlich-landeskundlichen Beiträge warten auch in dieser Ausgabe mit einem breiten Spektrum an Themen und Autoren auf: Den Aufstieg und das Verhängnis der jüdischen Familie Bach-Schlesinger-Hermann thematisiert Dr. Manfred Schröder durch die bange Frage: „Wo sind sie geblieben?“. In einem historischen Abriss vom Einwandern des böhmischen Urahns Moses Bacharach bis zum Schicksal des letzten Zeitzeugen dieses Schicksals, Kurt J. Herrmann in Los Angeles, wird die bewegende Geschichte dieser Familie im Holocaust geschildert.

Herbert Gerhardt beleuchtet dagegen in seinem Artikel „Ein vergessenes Nordhäuser Kirchenblatt“ Entstehung und Werdegang der evangelischen Publikation „Mut und Kraft“. Im ersten Kriegsjahr 1914 zum ersten Mal verlegt, fiel es spätestens in den 1930er Jahren dem Zeitgeist anheim und entwickelte sich zu einem Periodikum der NS-hörigen „Deutschen Christen“. Gerhardts Sammlung ist einzigartig und hat hohen dokumentarischen Wert. Doch hatte jener Zeitgeist auch alle Einwohner der Region gleichmäßig heimgesucht? Anhand der Äußerungen der Bleicheröder Bevölkerung in den ersten Jahren des Dritten Reichs, versucht Dr. Dirk Schmidt diese Fragestellung für die aktuelle Ausgabe anhand der Stimmungsberichte des damaligen NS-Bürgermeisters zu beantworten. Er komprimiert die archivalische Überlieferung in vier knappen Lageberichten und fördert so Interessantes und Bemerkenswertes zu Tage.

Desweiteren wird der letzte Teil der Fortsetzungsgeschichte von Hans-Joachim Grönke und A. Schönwetter über die „Saarländer in Nordhausen“ geboten, der an die vielen kleinen und großen Begebenheiten jener Evakuierungszeit nach dem Herbst 1939 erinnert. Ebenso findet sich ein Artikel über die geplante Beretalsperre und die möglichen Trassenführungen der Harzquerbahn, geboten von Hellmut Lang. Er erläutert die Vorhaben und erkundete mit viel Mühe, was aus den Plänen von einst geworden ist. Den Themenkomplex beschließen ein Artikel Ullrich Mallis‘ über die kupferne Rose im Nordhäuser Rosengarten, der chronologische Jahresrückblick 2013, ein kleiner Nordhisser Schnurrn und ein romantisches Gedicht Horst Köhlers, dessen „Abendlicht“ auf den Spuren von Joseph v. Eichendorff wandelt.

In den „Nachrichten aus Archiven, Museen und Bibliotheken“ stellt Fritz Reinboth bisher unbekannte Tagebuchaufzeichnungen des ehemaligen Direktors des „Lindenhof“-Museums, Friedrich Stolberg, vor. Sie werfen einen unverstellten Blick in den Alltag des Museumsdirektors und Stadtarchivars am Vorabend des Kriegsausbruchs in einer Zeit von Lügen und selbstzerstörerischer Kulturlosigkeit. Nicht erst die Bombardierung 1945 hat den Stadtmuseen schweren Schaden zugefügt.
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