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Historische Handarbeit neu entdeckt: Spinnkreis im Museum Tabakspeicher

Donnerstag, 17. Juli 2025, 16:10 Uhr
Historische Handarbeit neu entdeckt: Spinnkreis im Museum Tabakspeicher (Foto: ) Historische Handarbeit neu entdeckt: Spinnkreis im Museum Tabakspeicher (Foto: )
Nordhausen (psv) Das Museum Tabakspeicher bietet mit seiner Dauerausstellung für Handwerk, Gewerbe, Industrie und Archäologie eine einzigartige Zeitreise durch die faszinierende Geschichte unserer traditionsreichen Region. Seit vielen Jahren steht zweimal im Monat eine jahrhundertealte Handarbeit im Mittelpunkt des Museumsgeschehens: Immer am ersten und dritten Dienstag im Monat, in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr, trifft sich der Spinnkreis im Tabakspeicher.

Seit kurzem hat sich der rein weibliche Teilnehmerkreis um einen jungen Mann erweitert. „Wir kommen lose zusammen, sind weder Verein noch Initiative,“ so Frau Dr. Sabine Berndt. Interessierten Besucherinnen und Besuchern des Museums zeigt sie dann auch schon einmal das Spinnen in live. Dann kommt man auch mit der Gruppe ins Gespräch, was zum Spinnen alles dazugehört und welche Vorbereitungen notwendig sind. Denn mit dem Spinnen allein ist es oft nicht getan. Die Wolle zum Spinnen erhält der Spinnkreis von einem Schäfer - will man sie nicht für teuer Geld einkaufen. Die Wolle muss dann natürlich gewaschen, getrocknet und gekämmt werden.
Und wer denkt, mit einem Faden ist es getan - immerhin benötigen die versierten Spinnerinnen und Spinnen für eine Spule ungefähr fünf bis acht Stunden - der/die irrt. Es kommt eben sehr darauf an wie dick man spinnt. Und dann hat man erst mal nur einen Faden, wenn die Spule voll ist. Man braucht dann noch einen zweiten. Dieser wird entgegengesetzt zum ersten Faden gedreht und dabei zusammengeführt. Dieser Faden hat dann keinen „Drall“ mehr und kann verstrickt werden, berichtet die Gruppe.
Der Spinnkreis freut sich immer über Interessierte und lädt zum Mitmachen ein. Was man mitbringen sollte? „Zunächst natürlich viel Geduld und Beharrlichkeit, denn der Faden reißt anfangs schneller,“ so Bärbel Schröter. Den Rest erledigt die schöne wollige Atmosphäre im Spinnkreis. Beim Spinnen oder beim obligatorischen Kaffee und Kuchen wird gefachsimpelt und erzählt, von den neuesten Versuchen im Färben, Stricken und sonstigen Handarbeitsbereichen. Denn, wenn man es kann, dann muss man nicht ständig hingucken.
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