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„Wenn Liebe ohne Folgen bliebe – Zur Kulturgeschichte der Verhütung“ im Museum Tabakspeicher /Fachvortrag am 12. September

Donnerstag, 05. September 2013, 17:20 Uhr
Ausstellung eröffnet (Foto: Ilona Bergmann) Ausstellung eröffnet (Foto: Ilona Bergmann) Nordhausen (psv) Oberbürgermeister Dr. Klaus Zeh hat heute die neue Sonderausstellung „Wenn Liebe ohne Folgen bliebe – Zur Kulturgeschichte der Verhütung“ im Tabakspeicher eröffnet. Diese Ausstellung sei eine interessante Zeitreise bis in die Antike, sagte er und besonders auch für Schüler ab der 7. Klassen geeignet.

Dr. Zeh wies in diesem Zusammenhang auf mehrere Fachvorträge sowie ein Podiumsgespräch, das vom Familienzentrum organisiert und durchführt wird, hin.

Als erste Referentin wird am Donnerstag, dem 12. September, um 16 Uhr, die Nordhäuser Apothekerin Eleonore Liebetrau über vergangene und gegenwärtige Verhütungsmethoden sprechen.

Eleonore Liebetrau (Foto: privat) Eleonore Liebetrau (Foto: privat) „Bekannt für ihre lebendige Vortragsweise, spricht die Fachfrau über die kulturgeschichtliche Bedeutung der Geburtenkontrolle“, erklärt Museumsleiter Jürgen Rennebach. Kinder dienten lange Zeit den Eltern als Alterssicherung. Ist dies auch heute noch so? Unter den Stichworten Sinnesfreuden und Askese wird der Einfluss von Religion, Gesellschaft, Zivilisation und Lebensstandard auf das Bevölkerungswachstum beleuchtet. „Das Resultat des Geschlechtsverkehrs ist im Allgemeinen das Kind“, heißt es in einer Aufklärungsschrift von 1914. Um das zu verhindern, waren Menschen schon immer kreativ.

Historische Methoden der Verhütung mit diversen Mitteln und Praktiken sollten vor ungewollter Schwangerschaft schützen. Wie halfen sich unsere Großmütter?
Waren die Bewohner ferner Inselparadiese mit der Natur im Einklang? Mit welchen Methoden kontrollierten diese Naturvölker die Empfängnis? Was ist unter „Grüner Empfängnisverhütung“ zu verstehen? Die Indianer Brasiliens beispielsweise besitzen ein breites Wissen über Pflanzen, welche die Fruchtbarkeit kontrollieren, aber auch die Fruchtbarkeit steigern.

Die „sexuelle Revolution“ und freie Liebe der 1970er Jahre muss im Kontext der Studentenbewegung jener Zeit gesehen werden. Die Jugend plädierte für „befreite Sexualität“. Die Antibabypille machte es möglich. Die Pille als erste hormonelle Verhütungsmethode verbesserte ganz wesentlich die Geburtenregelung. Diskussionen darüber entwickelten sich zum profitablen Kassenschlager in den Medien.

Eleonore Liebetrau sagt: „Heute können Paare für die Familienplanung aus einer Vielzahl von Verhütungsmethoden die für sie geeignete auswählen. Von Zeit zu Zeit sollte jede Frau und jeder Mann überprüfen, ob ihre früher getroffene Entscheidung für eine Verhütungsmethode noch angemessen ist: Veränderte Lebenssituationen und zunehmendes Alter können es sinnvoll machen, sie zu revidieren.“

Der Vortrag ist für Schüler ab der 8. Klasse geeignet. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen. Auch die Sonderausstellung, die noch bis zum 20. Oktober im Tabakspeicher zu sehen ist, kann im Anschluss noch besucht werden. Der Eintritt ist frei.



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