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„Das ist mein Ding!“ (Teil 1): Das Bidenhänder – Schwert aus der Sonderausstellung im Tabakspeicher

Donnerstag, 03. September 2020, 14:15 Uhr
Bidenhänder (Foto: Museum Tabakspeicher) Bidenhänder (Foto: Museum Tabakspeicher) Nordhausen (psv) „Die drei städtischen Museen, Flohburg – das Nordhausen Museum, Museum Tabakspeicher und Kunsthaus Meyenburg starten heute mit einer Artikelreihe, die in regelmäßigen Abständen unter dem Motto ‚Das ist mein Ding!‘ Highlights der jeweils aktuellen Sonderausstellungen vorstellen werden“, das kündigte jetzt Museumsleiterin Susanne Hinsching an.

Den Auftakt macht das Museum Tabakspeicher mit einem von Besuchern immer wieder bewunderten Schaustück – einem aus England stammenden Schlachtschwert aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. „Hiebwaffen, wie diese mit Wellenform bezeichnen wir auch als Flammberg. Umgangssprachlich werden sie Bidenhänder genannt“, erklärt sie. Solche zweihändig geführten Schwerter erlebten im Spätmittelalter eine wahre Blüte. Die hohe Reichweite der Bidenhänder sicherte auf den Schlachtfeldern viele Vorteile beim Durchbrechen der gegnerischen Lanzen- und Reiterformationen. Getragen wurden diese Schwerter nicht in einer Scheide, sondern ähnlich einer Hellebarde blank über der Schulter. Eine Bidenhänder-Variante sei das allseits bekannte Richtschwert. Ähnliche Waffen verwendete man in ganz Europa zudem für den Personenschutz. „Ja, richtig gelesen, auch diesen gab es schon“, so Hinsching. Und sogar noch heute kommen in der Schweizergarde Bidenhänder bei der Vereidigung neuer Rekruten zum Einsatz.

Das hier gezeigte Exemplar, eine Leihgabe des Stadtmuseums Jena, hat eine Länge von 183 Zentimetern und wiegt 4,4 Kilogramm. Zu bestaunen ist dieses Zweihandschwert in der derzeitigen Sonderausstellung „Eiserne Bestseller – Schwert und Rüstung in Handwerk und Gesellschaft“ im Museum für Handwerk, Gewerbe, Industrie und Landkreisarchäologie in der Bäckerstraße 20.

Foto: Alexander Hahn, wissenschaftliche Volontär der städtischen Museen präsentiert das meisterhaft geschmiedete Schlachtschwert aus dem 16. Jh., Foto: © Museum Tabakspeicher


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