Meldung

Größte Industriefläche Nordthüringens: Aufsichtsbehörden genehmigen Bebauungsplan für Industriegebiet

Donnerstag, 17. November 2005, 17:41 Uhr
Nordhausen (psv) Mit Stempel vom 14. November hat das Thüringer Landesverwaltungsamt als Aufsichtsbehörde den Bebauungsplan für das 100 Hektar große Industriegebiet „Goldene Aue“ bei Nordhausen genehmigt. Damit ist eine wichtige Etappe geschafft zur größten Industriefläche Nordthüringens.

In den kommenden Monaten wird ein Nordhäuser Planungsbüro die einzige Auflage der Genehmigung erfüllen und ein Gutachten erstellen, wie die Überschwemmungsflächen von zwei Bächen, die im künftigen Industriegebiet liegen, vor dessen Grundstücksgrenzen verlagert werden könne. Dies ist nötig, da mit dem Jahrhundert-Hochwasser an der Oder neue und strengere gesetzliche Vorschriften erlassen worden waren.

Noch in diesem Jahr sollen Vereinbarungen mit der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) unterschriftsreif sein, auf deren Basis Flächenankauf und Vermarktung im und für das Industriegebiet durch die LEG abgewickelt werden.

Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke rechnet damit, dass spätestens 2007 der erste Investor auf der Industriegebietsfläche bauen kann. Die innere Erschließung des Gebietes mit Straßen, Ver- und Entsorgungsleitungen sowie weiterer Infrastruktur werde es erst mit einem konkreten Investitionsinteresse geben. „Es wird keinesfalls eine schön beleuchtete Brache sein“, so Frau Rinke auf der heutigen Pressekonferenz im Nordhäuser Rathaus. Sie gehe vom Interesse der Investoren aus, da die „Goldene Aue“ zum einen eine von nur fünf derart großen Industrieflächen in Thüringen sei, da es zum anderen nach wie vor das Interesse von Industriebetrieben am Freistaat als Investitionsstandort gebe und da sich zum Dritten auch ein zaghafter Aufschwung in der deutschen Wirtschaft abzeichne. „Insofern kommen wir mit unserem Industriegebiet vielleicht genau zu rechten Zeit, da 2007 ja auch die benachbarte A 38 durchgängig befahrbar ist.“ Vor wenigen Wochen seien 70 Unternehmer aus Baden-Württemberg zu Gast in Nordhausen gewesen, denen man auch die Fläche des geplanten Industriegebietes gezeigt habe. „Da gab es durchweg positive Rückmeldung wegen Zuschnitt und Lage der Fläche.“

Wenn das Investoreninteresse vorhanden sei, dann werde man sich möglichst nicht von einer Branche abhängig machen. Das könne schlimme Folgen haben. Frau Rinke: „Wir konnten in Bochum beobachten, wie eine ganze Region erzitterte, als die „Opel“-Produktion in der Stadt zur Disposition stand.“

Nordhausen Bau- und Wirtschaftsdezernent Dietrich Beyse und der Vorsitzendes des Planungsverbandes für das Industriegebiet und Bürgermeister der Gemeinde Hamma, Wolfgang Heim, zeigten sich zufrieden ob der Genehmigung: Jahrelange und fehlerfreie Planungsarbeit habe zu einem guten Ergebnis geführt. „Wir haben nach 7 Jahren das erreicht, was wir erreichen wollten. Darauf sollten wir stolz sein“, so Heim. Beyse sagte: „Wir sprechen in Deutschland viel über Bürokratie-Abbau. Doch was wir bei den Planungen hier erleben mussten, zeugt leider vom Gegenteil. Ich war schon erstaunt, welchen Einfluss Mitarbeiter auf mittlerer und unterer Behördenebene auf Fortgang bzw. Nichtfortgang eines solchen wichtigen Vorhabens haben können. Doch das liegt jetzt gottseidank hinter uns. Wir haben alles zu einem guten Ende gebracht.“
Wir verwenden Cookies um die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren und geben hierzu Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an Partner weiter. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Impressum und der Datenschutzerklärung.