Meldung

Stadt gedenkt der Opfer des 2. Weltkrieges

Sonnabend, 01. September 2012, 11:50 Uhr
Nordhausen (psv) Mit einer Kranzniederlegung an der Stele vor dem Nordhäuser Rathaus hat die Stadt heute Vormittag gemeinsam mit der Landrätin, weiteren Vertetern der politischen Gremien und Bürgern dem Ausbruch des 2. Weltkrieges vor 73 Jahren und dessen Opfern gedacht.

Gedenken (Foto: Ilona Bergmann) Gedenken (Foto: Ilona Bergmann)
„Nordhausen hat insbesondere mit Blick auf die schreckliche Bombardierung dieser Stadt am 3. und 4. April 1945 mit den unzähligen Toten besonders unter diesem furchtbaren Krieg gelitten, der seinen Ursprung in Deutschland hatte. Die Wunden des Krieges sind heute noch ablesbar. Deshalb wollen wir in jedem Jahr ein deutliches Zeichen des Friedens und der Demokratie setzen“, sagte Bürgermeister Matthias Jendricke.

Dr. Maximilian Schönfelder, Vorsitzender des Stadtrates, sagte in seiner Rede anlässlich des Jahrestages, dass „wir nun schon seit 67 Jahren das große Glück genießen dürfen, in Frieden zu leben. Das Grauen, die Not und die Schrecken eines Krieges kennen wir nur noch aus den Berichten unserer Eltern oder aus dem Fernsehen. Selbst für uns Ältere sind es nur noch Erinnerungen aus der Kindheit. Erinnerungen an die Nöte, Ängste und Schrecken unserer Mütter, die meist mit uns allein waren, die wir zwar wahrnahmen – aber noch nicht verstanden.“

Das sei erst später gekommen – mit dem Erwachsenwerden. „Wir wuchsen ja sozusagen nahtlos in den nächsten Krieg hinein – den kalten. Der zunehmende Ost-West-Konflikt, die eskalierende Rüstungsspirale und die Atomwaffenversuche bestimmten unser sich entwickelndes Bewusstsein“, sagte er.

In dieser Zeit haben uns Persönlichkeiten, die sich dem entgegenstellten und für die Freiheit ihrer Völker kämpften, zutiefst beeindruckt und sind in der Erinnerung der Weltöffentlichkeit geblieben. Es waren dies Namen, wie Mahatma Ghandi, Pablo Neruda, P. Nehru, M. L. King, Abdul Nasser, Anwar as-Sadat, der heute noch lebende Mandela, um nur einige zu nennen.

Er erinnerte an dieser Stelle an einen, der ihn besonders beeindruckte: Albert Schweitzer – der große Arzt, Humanist und Friedensnobelpreisträger. Er sei nicht nur der weltbekannte Arzt in Lambaréné, sondern in den 50-er Jahren ein engagierter Gegner der Atomwaffenversuche gewesen.

Dass dieser Weg bis heute steinig und mit immerwährenden Rückschlägen gepflastert ist, zeigen die immer wieder aufflammenden kriegerischen Auseinandersetzungen in den verschiedensten Teilen unseres Erdballs.

Auch Schweitzer hat dies wohl so befürchtet, denn in seinen letzten Aufzeichnungen vor seinem Tode im Jahr 1964 schrieb er:

Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter: der Mensch beherrscht die Natur, aber er hat noch nicht gelernt, sich selbst zu beherrschen.




Wir verwenden Cookies um die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren und geben hierzu Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an Partner weiter. Mehr Informationen hierzu finden Sie im Impressum und der Datenschutzerklärung.