Meldung
Sozialbeirat: Entscheidung auf die nächste Sitzung verschoben
Donnerstag, 09. September 2004, 15:55 Uhr
Nordhausen (psv) Über die Gründung eines Sozialbeirates des Nordhäuser Stadtrates soll auf der nächsten Stadtratssitzung entschieden werden.
Laut der entsprechenden Vorlage soll der ehrenamtlich arbeitende Beirat ? dessen Mitglieder von den Stadträten benannt werden - als Ansprechpartner für die Bürger der Stadt fungieren, deren soziale Probleme bei den dafür zuständigen Stellen nicht oder nur unzureichend gelöst werden können. Er soll Härtefälle aufnehmen, um im Kontakt mit den entsprechenden Institutionen bzw. Verwaltungen nach Lösungsvorschlägen zu suchen. Er soll eng mit Vereinen und Verbänden zusammen arbeiten, insbesondere mit dem Sozialamt des Landratsamtes und den großen Wohnungsgesellschaften. Er soll gleichzeitig eine Vernetzungsstelle zur Arbeitsgemeinschaft von Agentur für Arbeit und Landratsamt sein.
Die Mitglieder des Beirates sollen regelmäßig im Plenum über ihre Arbeit berichten.
CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Pape kritisierte, der beabsichtigte Beirat ? dessen Gründung er im Prinzip wolle - könnte nur dann gute Arbeit leisten, wenn er mit qualifizierten Fachleuten besetzt sei. Er wolle wissen, so Pape, mit welchen Ressourcen - finanzieller und personeller Art - der Beirat ausgestattet sei. Dem schloss sich auch PDS-Stadtrat Detlef Kiel an.
Zum jetzigen Zeitpunkt vermute er hinter der Gründungsabsicht Aktionismus, sagte Pape.
Oberbürgermeisterin Barbara Rinke sagte, im Beirat gehe es in erster Linie nicht um eine Fach- bzw. Rechtsberatung. Viele Menschen brauchen einfach eine Stelle, an die sich wenden können, wenn Orientierung z.B. in der Fülle der verschiedenen Ämter und Zuständigkeiten nötig ist, wenn Aufklärungsbedarf besteht, wo z.B. welcher Antrag zu stellen ist.
Schon jetzt gebe es zahlreiche Fälle, in denen sich Bürger mit ihren Anliegen an das Rathaus wendeten. Es könne schon viel helfen, wenn die Leute wüssten, dass es eine Art offizielles Gremium gebe, an das sie sich mit ihren Sorgen wenden könnten. Mit der Anbindung an das Amt für Kultur, Soziales und Bildung ? und dort bei den Mitarbeitern des sozialen Dienstes - sei im Bedarfsfall der nötige Sachverstand vorhanden.